Biella: Bundesordner wird bald in Deutschland produziert

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Biella«Wir konnten diese Entwicklung nicht voraussehen»

Biella schliesst seine Produktion in Brügg BE. Davon vor allem betroffen: der Bundesordner. Das Kultobjekt in Schweizer Büros und Haushalten kommt bald aus Deutschland.

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Am 13. September 2023 wurde bekannt, dass die Produktion des Bundesordners ins Ausland verlagert wird. 

Am 13. September 2023 wurde bekannt, dass die Produktion des Bundesordners ins Ausland verlagert wird. 

PD Biella
Alexandre Sola, Leiter Marketing und Verkauf von Biella, bestätigt die Nachricht gegenüber 20 Minuten.

Alexandre Sola, Leiter Marketing und Verkauf von Biella, bestätigt die Nachricht gegenüber 20 Minuten.

Privat
Biella – bekannt für die stabilen Bundesordner – ist nicht mehr in Schweizer Hand. Seit 2019 ist sie Teil der französischen Exacompta-Clairefontaine Gruppe.

Biella – bekannt für die stabilen Bundesordner – ist nicht mehr in Schweizer Hand. Seit 2019 ist sie Teil der französischen Exacompta-Clairefontaine Gruppe.

Thomas Wüthrich

Darum gehts

  • 45 Mitarbeitende von Biella in Brügg BE drohen, die Stelle zu verlieren. 

  • Dies, weil die Produktion u. a. des Bundesordners nach Deutschland verlagert wird.

  • Biella sei von der Geschwindigkeit der Digitalisierung in den letzten Jahren überrascht worden, sagt Geschäftsleitungsmitglied Alexandre Sola. 

Nach der Toblerone trifft es auch den Bundesordner: Kult-Produkte aus der Schweiz werden neu im Ausland hergestellt. Alexandre Sola, Leiter Marketing und Verkauf von Biella, bestätigt am Mittwochvormittag, dass die Produktion des Bundesordners in Brügg BE geschlossen wird.

«Wir bedauern das sehr»

«Selbstverständlich bedauern wir das sehr, das ist leider aber nicht zu verhindern», sagt Sola weiter. Davon betroffen seien maximal 45 Mitarbeitende. Das Konsultationsverfahren dazu sei noch am laufen. «Wir prüfen jede Option», so Sola. In der Schweiz bleiben sollen die Bereiche Verkauf, Marketing (inklusive Lager) und Verwaltung. «Service und Kundenberatung sind uns wichtig», sagt Sola.

Wohin die Produktion verlagert werden soll, ist bereits klar: In Zukunft werden die kultigen Schweizer Bundesordner in Deutschland hergestellt. Kann dabei die Qualität beibehalten werden? «Die Schweizer Qualitätsstandards und Dimensionen werden in unseren Betrieb in Deutschland berücksichtigt, damit dieselbe Qualität dort produziert wird», sagt Sola. «Qualität von A bis Z bleibt ein wichtiger Pfeiler der Gruppe.»

Wie viele Bundesordner hast du momentan privat und im Geschäft in Gebrauch?

Biella gehört seit 2019 zur französischen Exacompta-Clairefontaine Gruppe. Ist die Schliessung des Produktionsstandortes eine Folge der Übernahme? «Nein, auf keinen Fall», sagt Sola. Die Übernahme habe im Gegenteil sichergestellt, dass Biella weiter existiert. 

Noch vor drei Jahren betonte Sola in einem Interview mit dem Fachmagazin «Haptik» auf die Frage, ob der Produktionsstandort Schweiz bestehen bleibe: «Der Produktions- und Logistikstandort in Brügg spielt […] eine wichtige Rolle. Auch ist uns die Bedeutung der Swiss-made-Herstellung bewusst und wir wollen diese weiterhin fördern.»

Nachfrage nach Ordnern nimmt rapide ab

Zu 20 Minuten sagt Sola nun: «Wir wissen heute mehr als vor drei Jahren. Der Logistikstandort ist weiterhin wichtig für uns. Die Richtung bleibt bestehen. Wir waren 2020 überzeugt, mit Innovationen die Produktion in Brügg halten zu können. Das ist uns leider nicht gelungen. Was wir nicht voraussehen konnten, ist die Veränderung der Nachfrage und das Tempo der Digitalisierung nach Covid.»

Wie es in einer Medienmitteilung heisst, produzierte Biella 2022 rund 7,5 Millionen Ordner. Vor 15 Jahren seien es noch 15 Millionen Ordner jährlich gewesen. Biella stehe in der Pflicht ihrer über 120-jährigen Tradition und wolle alles tun, um diesen Namen und den Standort in der Schweiz zu erhalten, Veränderungen seien jedoch unumgänglich.

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