«Wie auf dem Mond»Bilder vom tiefsten Punkt der Erde
«Titanic»-Regisseur James Cameron ist am Montag in 10'898 Meter Tiefe getaucht - zum Marianengraben im Westpazifik. Jetzt wurde ein erstes Video veröffentlicht.
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- kub
Hollywood-Regisseur James Cameron ist als erster Mensch allein mit einem speziellen U-Boot zum tiefsten Punkt der Erde getaucht. Drei Stunden lang nahm der 57-Jährige Proben für Forschungszwecke im Marianengraben im Westpazifik und filmte die Unterwasserwelt. Jetzt wurde ein erstes Video vom Trip zum Marianengraben veröffentlicht.
Am Montag kurz vor acht Uhr Ortszeit erreichte Cameron mit dem Tauchboot «Deepsea Challenger» den Meeresgrund in 10 898 Metern Tiefe, wie das Expeditionsteam der National Geographic Society mitteilte.
Vor Journalisten erzählte er von seinen Eindrücken: «Ich habe mich gefühlt, als sei ich binnen eines Tages auf einen anderen Planeten gegangen und zurückgekommen.» Er schwärmte von der «vollkommen ausserirdischen Welt» auf dem Ozeangrund. Der Grund des Marianengrabens sei ein Ort «wie auf dem Mond».
Seltsamer dunkler Ort
Nach Angaben der National Geographic Society in Washington, die sein Abenteuer finanziell unterstützt, sah Cameron im Marianengraben nicht einmal Fische. «Die einzigen Schwimmer waren Amphipoden», winzige krabbenähnliche Lebewesen.
Zwei Stunden und 36 Minuten war Cameron auf dem Ozeangrund. Die Fahrt zur Wasseroberfläche dauerte dann nur 70 Minuten und verlief damit schneller als erwartet, wie National Geographic mitteilte.
1960 waren der Schweizer Ingenieur Jacques Piccard und der US-Kapitän Don Walsh in den Marianengraben getaucht, der etwa 320 Kilometer südwestlich der Pazifikinsel Guam liegt. Allerdings konnten sie während ihrer 20 Minuten dort unten praktisch nichts sehen, weil ihr U-Boot so viel Sand vom Meeresboden aufgewirbelt hatte.
(Quelle: YouTube/AP (kub/sda/dapd)
Das ist der tiefste Punkt der Erde
Der Marianengraben im Westpazifik gilt als die tiefste Senke in der Erdoberfläche. Er zieht sich an der Nahtstelle zweier Erdplatten rund 2000 Kilometer östlich der Philippinen entlang.
Die grösste hier bisher ausgelotete Meerestiefe beträgt in der sogenannten Witjastiefe 11 034 Meter. Darin würde der Mount Everest als höchster Berg der Erde komplett verschwinden - und sich trotzdem immer noch zwei Kilometer unter der Wasseroberfläche befinden.
Als erstes tauchten im Januar 1960 der Schweizer Jacques Piccard und der US-Amerikaner Don Walsh in einem U-Boot auf rund 10 900 Meter in den Marianengraben hinab. (sda)