Sexpille Lybrido: Biochemiker entwickelt Viagra für die Frau

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Sexpille LybridoBiochemiker entwickelt Viagra für die Frau

Seit Jahren tüfteln Forscher an einem Mittel gegen die weibliche Unlust. Ein holländischer Biochemiker glaubt, den Durchbruch geschafft zu haben. 420 Amerikanerinnen testen derzeit «Lybrido».

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Adriaan Tuiten im holländischen Fernsehen. (Screenshot VARA)

Adriaan Tuiten im holländischen Fernsehen. (Screenshot VARA)

Seit ihn seine damalige Freundin vor rund dreissig Jahren verliess, beschäftigt sich Adriaan Tuiten intensiv mit dem weiblichen Gefühlsleben. Nun steht der holländische Biochemiker kurz vor der Markteinführung einer revolutionären Sexpille, wie der «Sonntagsblick» berichtet. Sie heisst Lybrido und soll die Unlust der Frau beseitigen. Derzeit testen 420 Amerikanerinnen das Medikament. Im Sommer entscheidet die US-Gesundheitsbehörde über die Zulassung.

Im Interview mir dem «Sonntagsblick» betont Tuiten den Unterschied zwischen Viagra und Lybrido: «Frauen, die wenig Lust auf Sex haben, sprechen nicht auf Viagra-Wirkstoffe an», sagt er. Es reiche nicht, ihre verborgene Sexualität zu enthemmen, sondern man müsse sie zusätzlich für Sex motivieren. «Meine Pillen liefern eine Kombination. Sie erregen, und sie steigern die Motivation für Sex.»

Noch fehlt ein potenter Pharmakonzern

Die Pillen sollen zwei bis drei Stunden wirken und ausser vereinzeltem Kopfweh und Schwindelgefühl frei von Nebenwirkungen sein. Schlucken sollten sie jene 20 bis 50 Prozent der Frauen, die laut Studien unter zu geringer Lust leiden. Tuiten glaubt, damit die Monogamie zu retten. Frauen in festen Beziehungen verlieren nach ein paar Jahren die Lust am Sex. Wechseln sie den Partner, kehrt sie zurück. «Entweder wir wandeln uns zu einer polygamen Gesellschaft – oder Frauen nehmen unsere Pillen», sagt er.

Für die dritte und letzte Testphase sucht Tuiten nach einem Pharmakonzern. Wenn das klappt, könnte die Pille 2016 auf den Markt kommen. «Ich würde das gerne mit Novartis machen. Lizenziert Novartis die Pillen, hätten sie bestimmt einen Bestseller in den Händen», sagt er. Das Potenzial sieht er im Milliardenbereich – es sei grösser als bei Männern, da weibliche sexuelle Probleme verbreiteter seien.

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