Wie die BeulenpestBis 2017 wird Facebook fast ausgestorben sein
Droht dem grössten sozialen Netzwerk der Untergang? Ja, sagen Forscher der renommierten Universität Princeton. Sie sehen Parallelen zwischen Facebook und einer Infektionskrankheit.
- von
- tob

Facebook sei wie ein Virus, gegen das die Leute langsam immun würden, sagen Forscher der Universität Princeton.
Mehr als 1,2 Milliarden aktive Mitglieder waren Ende 2013 bei Facebook angemeldet. Laut mehreren Statistiken gehört die Website zu den fünf am häufigsten besuchten Adressen im Netz. Doch das könnte sich schon bald ändern. Davon sind zwei Doktoranden der renommierten amerikanischen Universität Princeton überzeugt.
In einer Studie, die sie auf der Webseite arxiv.org veröffentlichten, prognostizieren die Forscher dem sozialen Netzwerk eine düstere Zukunft: Bis zum Jahr 2017 soll Facebook 80 Prozent seiner Nutzer verlieren.
Facebook ist wie die Beulenpest
Um diese Aussage zu untermauern, verglichen die Forscher Facebook mit einem Virus. Das soziale Netzwerk habe sich seit dem Start im Jahr 2004 wie eine ansteckende Krankheit verbreitet, doch langsam würden die Benutzer immun, sagen die Doktoranden. Dabei sehen sie Parallelen zum Verlauf einer Wachstumskurve von Epidemien. Die Wissenschaftler argumentieren, dass Facebook, wie die Beulenpest, irgendwann aussterben werde.
Das soziale Netzwerk, das am 4. Februar den zehnten Jahrestag feiert, habe zwar länger überlebt als Rivalen wie Myspace oder Bebo. Das ändere aber nichts daran, dass in den nächsten drei Jahren vier Fünftel der User verschwinden werden, so die Forscher. John Cannarella und Joshua Spechler von der Mechanik- und Raumfahrttechnik-Abteilung von Princeton haben ihre Vorhersage auf die Anzahl Suchanfragen nach dem Wort «Facebook» bei Google gestützt.
Der Zenit wurde laut den Forschern im Dezember 2012 erreicht, seitdem hätten die Suchanfragen bei Google kontinuierlich abgenommen. «Ideen sind genauso wie Krankheiten ansteckend – bevor sie schliesslich aussterben», beschreiben die Doktoranden die Entwicklung in ihrer Studie mit dem Titel «epidemiologische Modelle von sozialer Online-Netzwerk-Dynamik».
Mobile Nutzung als Grund?
Grund für die Abnahme der Suchanfragen könnte aber auch ein anderer sein. Während der Desktop-Traffic in den letzten Monaten tatsächlich abgenommen hat, ist dies zumindest teilweise auf die Tatsache zurückzuführen, dass viele Mitglieder nur noch mobil auf Facebook zugreifen. Die 870 Millionen User, die Facebook jeden Monat über Smartphones oder Tablets ansteuern, könnten also den Rückgang der Google-Suche erklären.
Denn: Bisher scheint das Online-Netzwerk gesund zu sein – und auch hohe Gewinne abzuwerfen. Die Zahlen des dritten Quartals 2013 zeigen nach oben. Der Umsatz sprang erstmals in der Firmengeschichte über zwei Milliarden Dollar, ein Plus von knapp 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon profitiert auch Gründer und Facebook-CEO Mark Zuckerberg. Das US-Magazin «Forbes» schätzt sein Vermögen auf 19 Milliarden Dollar.