SatellitenbilderUnbekannte Pinguinkolonie aus dem All entdeckt – ihr Kot verriet sie
Kleine, braune Häufchen auf Satellitenbildern haben den Ort einer bislang unbekannten Brutkolonie von Kaiserpinguinen verraten: Denn bei den Häufchen handelte es sich um nichts anderes als Kot.
- von
- Fee Anabelle Riebeling
Darum gehts
Forschende haben in der Westantarktis eine bislang unbekannte Kaiserpinguinkolonie entdeckt.
Möglich machten das Satellitenbilder.
Auf ihnen war der Kot der Vögel zu sehen.
Mit dem Fund steigt die Zahl der bekannten Brutstätten von Kaiserpinguinen an der Antarktisküste auf 66.
Der Fortbestand der Tiere ist allerdings bedroht.
Pinguine machen ihr Geschäft gerade dort, wo sie sich aufhalten. Dieses Vorgehen hat nun ihren Aufenthaltsort verraten. Die braunen Hinterlassenschaften auf dem Eis – von Fachleuten Guano genannt – seien aus dem All leicht zu erkennen gewesen, teilt die British Antarctic Survey (BAS) mit. Rund 500 Vögel lebten in der Kolonie in der Nähe des Verleger Points in der Westantarktis.
Kaiserpinguinkolonien befinden sich oft in abgelegenen, schwer zugänglichen und teilweise bis zu minus 60 Grad Celsius kalten Regionen und sind schwierig zu erforschen. Entsprechend wertvoll sind solche Entdeckungen aus dem All. Laut den BAS-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern wurden in den letzten 15 Jahren immer wieder Kolonien entlang der antarktischen Küstenlinie entdeckt. Wie Livescience.com schreibt, könnte es sein, dass es in der Antarktis rund 20 Prozent mehr Kaiserpinguine geben könnte als bisher angenommen.
Der Fund der rund 500 Vögel starken Kolonie bringt die Gesamtzahl der bekannten Brutstätten von Kaiserpinguinen an der Antarktisküste demnach auf 66.
Vom Aussterben bedroht
Kaiserpinguine brüten ausschliesslich auf Packeis. Dadurch sind ihre Zukunftsaussichten nicht rosig. Prognosen gingen davon aus, dass bei den aktuellen Szenarien der Erderwärmung 80 Prozent der Kolonien bis zum Ende des Jahrhunderts so gut wie ausgestorben sein würden, warnt die BAS. «Letztes Jahr hatten wir in der Antarktis die geringste Meereisausdehnung aller Zeiten, und dieses Jahr ist es sogar noch schlimmer, und zwar in zwei aufeinander folgenden Jahren», so einer der beteiligten Forschenden Peter Fretwell.
Aufgrund dieser Bedrohung durch den Klimawandel ist der Kaiserpinguin jetzt als bedrohte Art im Rahmen des US-Gesetzes über gefährdete Arten aufgeführt.
Kot färbt Schnee tiefbraun
Eindeutig festgestellt wurde die Existenz der Brutkolonie auf hochaufgelösten Bildern, die im Oktober vom Maxar-WorldView-3-Satelliten aufgenommen wurden. Der Satellit kann Objekte mit einem Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern abbilden.
Doch wie kann es sein, dass der Kot, nicht aber die Tiere aus dem All entdeckt wurden? Dies ist dem Umstand geschuldet, dass sich der Guano der Pinguine ansammelt und das Eis und den Schnee tiefbraun färbt. Deshalb ist er aus der Ferne viel leichter zu erkennen als die Kaiserpinguine selbst. Auf den hochauflösenden Bildern seien jedoch auch einzelne Kaiserpinguine zu sehen, die als winzige Punkte abgebildet seien, und die Schätzung der Population basiere auf diesen, so Fretwell.
Kaiserpinguine sind mit einer Grösse von rund 1,20 Metern die grösste Pinguinart.
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