Börsenkurse: Mathematik rechnet mit Pharma-Titeln
Die Börsen sind nach wie vor Berg-und-Tal-Fahrten ausgesetzt.
Die grosse Frage lautet: Wie geht es weiter? Die Mathematik will Antworten liefern.
«Schweizer Titel waren überverkauft und nun erleben wir eine Stabilisierung», sagt Markttechniker Alfons Cortés von der Vermögensberatungsfirma Unifinanz. «Im Vergleich zum amerikanischen Index S&P 500 sind Schweizer Titel seit April 2007 relativ schwach.»
Cortés beurteilt Statistiken und vergleicht die Schwankungen der Aktienkurse mit den Ausschlägen der Indizes – eine rein mathematische Angelegenheit. Aufgrund der Berechnungen lassen sich künftige Trends ablesen. «Unsere Aussagen erfüllen sich in 60 bis 75 Prozent aller Fälle», so Cortés.
Laut dem Markttechniker werden sich in der Schweiz im nächsten Vierteljahr vor allem Titel aus der Pharma- und Nahrungsmittelbranche positiv entwickeln. «Finanztitel werden volatil bleiben und sich eher abschwächen», prognostiziert er. Weltweit sei aber im nächsten Vierteljahr von einer Wertverminderung der Titel auszugehen. Von Käufen in China rät der Experte allerdings ab. «Oft sind diese Firmendaten unzuverlässig.»
gal
Verluste bleiben in Grenzen
Auch heute verloren die Schweizer Titel, wenn auch marginal. Der SMI schloss mit minus 1,8 Prozent, während der SPI um 1,7 Prozent sank. Der deutsche DAX notierte mit minus 4,9 Prozent, während der französische CAC 4,3 Prozent verlor.
Grösste SMI-Verlierer waren Richemont (-6,7%), Julius Bär (-5,8%) und Clariant (-5%). Die Titel von UBS (-0,5%) und CS (-0,64%) beruhigten sich hingegen. Die unerwartet starke Zinssenkung der US-Notenbank vom Vortag und die Erwartung eines weiteren Schritts in der kommenden Woche wurde an den Aktienbörsen von Händlern eher als Alarmsignal denn als Beruhigungspille interpretiert. Auch kursierten wilde Spekulationen über mögliche Abschreiber bei ausländischen Banken. Laut Börsianern ist die Stimmung nach wie vor «sensibel».