Institutionen geschlossenBombendrohungen gegen Dutzende serbische Grundschulen in Kosovo
Am Donnerstag gingen in mindestens 71 Schulen in Kosovo, die dem serbischen Schulsystem angeschlossen sind, Bombendrohungen ein. Die Bildungseinrichtungen wurden evakuiert und durchsucht, Sprengkörper wurden aber keine gefunden.
Im vorwiegend von Serben bewohnten Teil von Kosovo sind Dutzende Bombenwarnungen an Schulen eingegangen. Schulen an etwa 30 Standorten hätten am Donnerstag elektronisch oder per Telefon Bombendrohungen erhalten, teilte die Polizei mit. Menschen seien evakuiert worden, Spezialisten hätten nach Sprengsätzen gesucht. Wie Kossev.info schreibt, seien alle 71 Grundschulen betroffen gewesen, die ans serbische Schulsystem angeschlossen sind.
In einem Schreiben, das in den Schulen einging, drohten Unbekannte: «Wir werden uns nicht verstecken. Morde werden nötig sein. Wir werden töten und zerstören», schrieben sie. «Es tut uns aufrichtig leid, dass Unschuldige leiden werden, aber es gibt keinen anderen Weg. Wir werden die serbische Regierung stürzen.»
Bombenspezialisten im Einsatz
Die Drohungen hätten sich als falsch erwiesen, hiess es später. Die kosovarischen Behörden riefen die Menschen auf, nicht in Panik zu verfallen. Wo die Drohungen genau eingingen, teilte die Polizei nicht mit. Sie setzte aber ihre Bombenspezialisten und Suchhunde ein.
Auch gegen das Aussenministerium und das Finanzministerium in der serbischen Hauptstadt Belgrad wurden am Donnerstag Bombendrohungen gerichtet. Die beiden Gebäude wurden evakuiert, Spezialeinheiten der Polizei durchsuchten sie, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug unter Berufung auf das Innenministerium.
Bereits im Mai war die serbische Hauptstadt Belgrad durch Bombendrohungen während des Berufsverkehrs lahmgelegt worden. Dort wurden keine Sprengkörper entdeckt. Allein am 16. Mai gingen in Belgrad an 97 Schulen Bombenalarme ein. Auch in einer Schule in Pristina war im Mai eine falsche Bombendrohung eingegangen – es war bereits die siebte seit Dezember 2021, wie Balkaninsight.com berichtete.