Vergoldete Tapete?Boris plant Wohltätigkeitsfonds, weil seine Verlobte das Budget sprengte
Die Verlobte des britischen Premierministers Boris Johnson (56) war mit der Renovation von Johnsons Amtswohnung im Downing-Street-Komplex befasst. Sie schoss bei den Kosten mächtig übers Ziel. Ein Wohltätigkeitsfonds soll nun helfen.

Will mit einem Wohltätigkeitsfonds die Renovierungsarbeiten seiner Wohnung im Downing-Street-Komplex finanzieren: der britische Premier Boris Johnson.
Der britische Premierminister Boris Johnson (56) ist einmal mehr in die Kritik geraten. Diesmal aber nicht, weil er wie vor einem Monat eine umstrittene Velotour machte und damit gegen die britischen Lockdown-Regeln verstiess. Sondern weil er einen Wohltätigkeitsfonds einrichten will, mit dem Renovierungsarbeiten seiner Wohnung im Downing-Street-Komplex finanziert werden sollen. Denn Johnsons Verlobte, Carrie Symonds (32), welche die Renovation veranlasste, hatte sich offensichtlich nicht an Budgetvorgaben gehalten.
Johnson soll über die Kosten entsetzt gewesen sein, die weit über dem maximalen Anteil der Steuerzahler von rund 30’000 Pfund (34’700 Euro) liegen sollen. So hätten ihn etwa die Wahl neuer Tapeten alarmiert, die offenbar vergoldet sind.
Als Premierminister verdient er150’000 Pfund im Jahr, zuvor hatte er jedoch als Kolumnist und Autor deutliche höhere Einnahmen – wobei die Scheidung von seiner Ehefrau Marina Wheeler, mit der er vier Kinder hat, viel Geld gekostet haben soll.
Daher suche Johnson nach einer alternativen Finanzierung, wie die «Daily Mail» berichtete. Demnach wäre das offizielle Ziel des Fonds, das ikonische Ensemble um 10 Downing Street als historischen Ort zu erhalten. Auf diesen Punkt stellt sich jetzt Johnsons Kommunikation: «Der Downing Street-Komplex ist ein genutztes Gebäude mit zwei Ministerresidenzen», teilte eine Regierungssprecherin auf Anfrage mit.
«Einfach nicht angemessen»
Es würden wie unter früheren Regierungen «in regelmässigen Abständen Renovierungs- und Wartungsarbeiten durchgeführt». Die Kosten würden öffentlich im Jahresbericht aufgeführt. Mitarbeiter Johnsons verwiesen zudem darauf , dass neue US-Präsidenten das Weisse Haus für bis zu 100’000 US-Dollar renovieren dürften.
Dennoch steht für Kritiker fest: «Boris versucht, sich persönlich zu bereichern, obwohl ein Wohltätigkeitsfonds für das Wohl von Menschen in Not gedacht ist», kritisierte etwa der ehemalige Gewerkschafter Sir Alistair Graham. «Ich würde auch gerne einen Fonds einrichten, um meine Wohnung in York neu zu dekorieren. aber das ist nicht angemessen.»
Immerhin: Mit dem Bauen hat es Boris nicht nur im Privaten. So will seine Regierung mit massiven staatlichen Investitionen den Bau und die Sanierung von Krankenhäusern, Strassen und Schulen vorwärtstreiben.
Grossbritannien müsse nun «bauen, bauen, bauen», so Johnson im vergangenen Jahr. Seine Regierung sei «entschlossen, diese Krise zu nutzen, um die grossen ungelösten Herausforderungen dieses Landes aus den vergangenen drei Jahrzehnten anzugehen».

Jonson mit seiner Verlobten Carrie Symonds. Die beiden haben ein gemeinsames Kind. Viele Briten verziehen Boris nicht, dass er seine krebskranke Frau Marina Wheeler für Symonds verlassen hatte,