Teresópolis: Brasilianer fahren auf ein Schweizer Bier ab

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TeresópolisBrasilianer fahren auf ein Schweizer Bier ab

In Brasilien wurde das «Sankt Gallen»-Bier ausgezeichnet. Anfang des 20. Jahrhunderts war eine Brauerei nach dem St. Galler Klosterplan gebaut worden.

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Die Stadt Teresópolis liegt etwa 70 Kilometer vom berühmten Zuckerhut entfernt auf einer Höhe von 870 Metern über dem Meeresspiegel. Teresópolis hat neben erfrischendem Bergklima und atemberaubenden Aussichten noch etwas ganz anderes zu bieten: Die Vila St. Gallen, eine Abteikopie nach deutschem und schweizerischem Vorbild auf 920 Metern über Meer. Die Vila bietet ihren Besuchern eine Brauerei mit Biergarten, drei Gaststuben, eine Kapelle und hat eine besondere Entstehungsgeschichte.

Wie die Ostschweiz am Sonntag schreibt, hatte Alfredo Claussen, ein Enkel dänischer Einwanderer, im Jahr 1912 eine ausgefallene Idee. Inspiriert von seinen Grosseltern, die ihm das nordische Bierbraurezept hinterliessen, wollte er die erste Brauerei des Ortes gründen. Der junge Claussen kombinierte Hopfen und Malz aus Europa mit dem Mineralwasser der nahen Berge. So entstand das Teresópolis-Bier, das bald sehr gern getrunken wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es Schwierigkeiten bei der Einfuhr der Rohstoffe und der Braumeister entschied sich, sein Spezialbier nur noch zu besonderen Anlässen zu produzieren. Die Nachkommen von Claussen träumten aber weiter von einer Brauerei. Sie erstellten schliesslich nach dem Klosterplan von St. Gallen ein malerisches Abteigebäude mit einem modernen Sudhaus und brauten dort nach altem Klosterrezept das Bier «Sankt Gallen». Dies mit Erfolg: Es wurde es zu einem gefragten Spezialbier, dass man nah und fern geniesst.

Der Braumeister Gabriel di Martino wurde 2015 mit einem «Sankt Gallen»-Spezialbier zum besten Braumeister Brasiliens gekürt.

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