Copa AméricaBrasilien lässt Messis Titel-Traum platzen
Die Seleção steht an der Copa América im Final. Der Rekordweltmeister bezwingt den Erzrivalen Argentinien 2:0.
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- red/dpa
Die Trophäe an der Südamerika-Meisterschaft war sein grosser Traum. Schliesslich hat Lionel Messi mit dem FC Barcelona schon 34 Titel gewonnen, darunter zehnmal jenen der spanischen Meisterschaft und viermal die Champions League. Mit der Nationalmannschaft blieb dem argentinischen Stürmerstar ein Triumph bislang verwehrt. Und der fünffache Weltfussballer muss sich weiterhin auf einen solchen gedulden.
14-mal hat Argentinien die Copa América schon für sich entschieden und ist somit die zweiterfolgreichste Mannschaft dieses Wettbewerbs, nach Rekordhalter Uruguay mit 15 Titeln. Doch aus dem 15. Turniersieg und Messis erster Pokalfeier in den Farben seines Landes wird nichts. Ausgerechnet an Erzrivale Brasilien ist die vom Superstar als Captain angeführte Auswahl Argentiniens im Halbfinal in Belo Horizonte gescheitert.
Die Argentinier protestierten nach diesem Treffer, weil sie ein Foul an Agüero im gegnerischen Strafraum gesehen haben wollten.
Dani Alves lässt Argentiniens abwehr alt aussehen: das 1:0 für Brasilien. (Video: SRF)
Mitfavorit Argentinien verliert an der Copa América mit 0:2 gegen Kolumbien. (Video: Tamedia)
Die Gastgeber gingen in der 19. Minute durch Gabriel Jesus in Führung. Zuvor hatte Dani Alves sich im Mittelfeld den Ball erobert. Der bei Paris Saint-Germain engagierte Verteidiger liess gleich mehrere Gegenspieler stehen und spielte auf der rechten Seite Roberto Firmino an, wobei der Liverpool-Stürmer den Ball exakt vor das Tor passte. Dort lauerte Jesus, der nur noch den Fuss hinhalten musste und aus kurzer Distanz traf. Das war der erste Rückschlag für Messi und seine Teamkollegen.
Firmino macht alles klar
In der zweiten Halbzeit platzte der Titel-Traum des 32-jährigen Goalgetters, der an der Copa Amércia nicht recht auf Touren kommen wollte, definitiv. Denn nach 71 Minuten erhöhte Firmino für die Seleção. Der Vorbereiter des Führungstreffers profitierte von einem Sprint Gabriel Jesus', der aus der eigenen Platzhälfte bis in den argentinischen Strafraum vorgedrungen war und den Ball zu ihm in die Mitte schob. Schliesslich konnte Firmino aus kurzer Entfernung verwandeln und so für die Vorentscheidung sorgen.
Die Seleção zieht nach einem 2:0 gegen Argentinien in den Final der Copa América ein. Lionel Messi und sein Trainer wettern danach gegen den Schiedsrichter.
(Video: SRF)
Die Entscheidung: Roberto Firmino trifft zum 2:0 für Gastgeber Brasilien. (Video: SRF)
Die Argentinier protestierten heftig nach diesem Treffer, weil sie vor dem Konter ein Foul an Messi im gegnerischen Strafraum gesehen haben wollten. Auch auf der Tribüne gerieten die Fans der beiden Teams aneinander, die Polizei musste dazwischen gehen.
«Sie waren effizienter als wir»
«Es war ein hartes Spiel, aber wir waren sehr konzentriert», sagte Alves nach dem Abpfiff. «Ich bin sehr froh. Wir haben viel für diesen Sieg gearbeitet.» Der Argentinier Nicolás Tagliafico räumte ein: «Sie waren effizienter als wir.»
Obwohl Messi in der Partie sein bislang bestes Spiel an der Südamerika-Meisterschaft zeigte, endete die Copa América erneut mit einer grossen Enttäuschung für ihn. Noch immer ist er ohne internationalen Titel mit seiner Albiceleste. Zuletzt verlor der Stürmerstar mit Argentinien zweimal in Folge im Final der Südamerika-Meisterschaft – ebenso wie an der WM 2014 in Brasilien gegen Deutschland.
Am Sonntag spielt Brasilien gegen Chile oder Peru um den Titel am Heimturnier. Die beiden Mannschaften treffen am Mittwoch im zweiten Halbfinal aufeinander.