MassenmörderBreivik will vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden
Er hat am 22. Juli 2011 77 Menschen getötet, nun stellt Anders Behring Breivik einen Antrag auf Freilassung mit Bewährung. Dieser wird ab dem 18. Januar verhandelt.
- von
- Philippe Coradi
Darum gehts
Zehn Jahre nach seinem Urteil will der Massenmörder Anders Behring Breivik aus dem Gefängnis. Das Bezirksgericht Telemark in Norwegen muss nun unter anderem beurteilen, ob von dem 42-Jährigen eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht.
Die Staatsanwaltschaft hielt bereits bei der Urteilsverkündung 2012 fest, dass der bekennende Nationalsozialist auch nach Ablauf seiner gesamten Haftstrafe von 21 Jahren nach wie vor den Willen und die Fähigkeit haben werde, viele und sehr brutale Morde zu begehen.
Rückfallgefahr «sehr wahrscheinlich»
Breivik selbst habe erklärt, er sei nicht mehr militant und wolle auf Gewalt verzichten. Doch die Sicherheitspsychiaterin Randi Rosenqvist hatte mehrfach davor gewarnt, dem Mann zu trauen, schreibt «TA Telemark». Sie hatte im Gefängnis mehrere Risikobewertungen über Breivik verfasst. Ihre konkreten Einschätzungen will sie nicht der Öffentlichkeit erläutern, aber vor Gericht aussagen.
Höchststrafe für Bluttat
Auch die zuständige Staatsanwältin Hulda Karlsdottir lehnt laut der Zeitung eine Freilassung auf Bewährung ab und hat eine neue Anklageschrift erlassen. In dieser schreibt sie, dass immer noch die Gefahr bestehe, dass Breivik neue schwere Straftaten begehen werde.
Griff nach der erstmöglichen Chance
Es ist die erste Gelegenheit für Breivik, seine Haftstrafe neu zu verhandeln, und diese hat er ergriffen. In seinem Fall ist dies nach zehn Jahren Haft möglich. Die Frage, ob der Mann, der 77 Menschen getötet hat, tatsächlich noch immer so gefährlich ist, dass die Gesellschaft zusätzlichen Schutz gegen ihn braucht, muss das Telemark-Bezirksgericht beantworten, wenn Breiviks Antrag am 18. Januar bearbeitet wird. Dafür hat das Gericht vier Tage Zeit.
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