Massenmörder – Breivik will vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden

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MassenmörderBreivik will vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden

Er hat am 22. Juli 2011 77 Menschen getötet, nun stellt Anders Behring Breivik einen Antrag auf Freilassung mit Bewährung. Dieser wird ab dem 18. Januar verhandelt.

von
Philippe Coradi
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Der wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes verurteilte Norweger Anders Behring Breivik will vorzeitig entlassen werden. (Archivbild der Verhandlung 2012)

Der wegen Terrorismus und vorsätzlichen Mordes verurteilte Norweger Anders Behring Breivik will vorzeitig entlassen werden. (Archivbild der Verhandlung 2012)

REUTERS
Breivik zündete 2011 im Osloer Regierungsviertel eine selbstgebaute Bombe und tötete damit acht Menschen.

Breivik zündete 2011 im Osloer Regierungsviertel eine selbstgebaute Bombe und tötete damit acht Menschen.

Reuters 
Auf der Insel Utøya tötete er 69 überwiegend junge Menschen.

Auf der Insel Utøya tötete er 69 überwiegend junge Menschen.

Reuters

Darum gehts

Zehn Jahre nach seinem Urteil will der Massenmörder Anders Behring Breivik aus dem Gefängnis. Das Bezirksgericht Telemark in Norwegen muss nun unter anderem beurteilen, ob von dem 42-Jährigen eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht.

Die Staatsanwaltschaft hielt bereits bei der Urteilsverkündung 2012 fest, dass der bekennende Nationalsozialist auch nach Ablauf seiner gesamten Haftstrafe von 21 Jahren nach wie vor den Willen und die Fähigkeit haben werde, viele und sehr brutale Morde zu begehen.

Rückfallgefahr «sehr wahrscheinlich»

Breivik selbst habe erklärt, er sei nicht mehr militant und wolle auf Gewalt verzichten. Doch die Sicherheitspsychiaterin Randi Rosenqvist hatte mehrfach davor gewarnt, dem Mann zu trauen, schreibt «TA Telemark». Sie hatte im Gefängnis mehrere Risikobewertungen über Breivik verfasst. Ihre konkreten Einschätzungen will sie nicht der Öffentlichkeit erläutern, aber vor Gericht aussagen.

Höchststrafe für Bluttat

Auch die zuständige Staatsanwältin Hulda Karlsdottir lehnt laut der Zeitung eine Freilassung auf Bewährung ab und hat eine neue Anklageschrift erlassen. In dieser schreibt sie, dass immer noch die Gefahr bestehe, dass Breivik neue schwere Straftaten begehen werde.

Griff nach der erstmöglichen Chance

Es ist die erste Gelegenheit für Breivik, seine Haftstrafe neu zu verhandeln, und diese hat er ergriffen. In seinem Fall ist dies nach zehn Jahren Haft möglich. Die Frage, ob der Mann, der 77 Menschen getötet hat, tatsächlich noch immer so gefährlich ist, dass die Gesellschaft zusätzlichen Schutz gegen ihn braucht, muss das Telemark-Bezirksgericht beantworten, wenn Breiviks Antrag am 18. Januar bearbeitet wird. Dafür hat das Gericht vier Tage Zeit.

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Trauma erlitten?

Hier findest du Hilfe:

Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858

Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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