Alle News zum Bergsturz von Brienz

Brienz GRWieder donnern mehrere Felsbrocken ins Tal

Einwohnerinnen und Einwohner haben Brienz verlassen. Wann sie zurückkehren können, ist unklar. Alle News dazu findest du im Ticker.

20 Minuten
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Felsbrocken donnern am Sonntag ins Tal.

Video: 20min/Cécile Kienzi

Darum gehts

  • Das Bündner Bergdorf Brienz musste evakuiert werden.

  • Grund ist ein drohender Felssturz.

  • Ein Felsvolumen von bis zu zwei Millionen Kubikmetern bewegt sich stark.

  • Wann die Bewohnerinnen und Bewohner zurückkehren können, ist unklar.

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Sonntag, 28.05.2023
15:40

Weitere Felsbrocken donnern ins Tal

Nach einem mehrheitlich ruhigen Samstag sind am Sonntagnachmittag kurz nach 15.30 Uhr erneut mehrere Felsbrocken ins Tal gestürzt. Bereits am Freitagmorgen war dies zu beobachten. (jar)

Weitere Felsbrocken donnern ins Tal.

(Video: 20min/Cécile Kienzi)

11:03

Geschwindigkeit am Fels steigt weiter an

Die Gemeinde Albula/Alvra teilt in einem Update am Sonntagmorgen mit, dass die Geschwindigkeit der Insel immer noch ansteige. Sie bewege sich nun drei Mal so schnell talwärts wie beim Entscheid zur Evakuierung am 9. Mai. (jar)

Freitag, 26.05.2023
00:00

Felsbrocken donnern ins Tal – der Berg bewegt sich wieder

Am Freitagmorgen donnerten mehrere Felsbrocken in Richtung Brienz.

Donnerstag, 25.05.2023
20:07

Brienzer dürfen weiterhin nicht ins Dorf

Die Geologen und Naturgefahrenexperten des Frühwarndienstes Albula/Alvra analysieren die Daten der verschiedenen Messsysteme zum Verhalten der Insel täglich und diskutieren sie in der Expertengruppe. Die Analysesitzung vom Donnerstagabend hätten gezeigt, dass die Bewegungen der Insel seit kurzem markant vom Prognosemodell abweichen würden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die in den vergangenen zwei Wochen lineare Beschleunigung der Insel wieder in ein exponentielles Wachstum übergehe.

Das Prognosemodell werde dazu verwendet, den Zeitpunkt vorherzusagen, zu dem die Insel abrutschen oder abstürzen kann. Es basiere auf mathematischen Berechnungen und Erfahrungen aus früheren Bergstürzen. Die nun sichtbare Abweichung vom bisher Bekannten habe die Vorhersage des Zeitpunktes, zu dem ein Abstürzen oder Abrutschen der Insel passieren kann, markant unsicherer gemacht.

Um eine Öffnung des Dorfes unter sicheren Bedingungen gewährleisten zu können, müsse auch eine genügende Sicherheit der Prognose bestehen. Eine Öffnung – auch nur stundenweise und nur in kleineren Menschengruppen – wäre zum heutigen Zeitpunkt ein Risiko, das man nicht eingehen dürfe. Die Experten des Frühwarndienstes haben deshalb empfohlen, die für Freitag geplanten Besuche abzusagen und sie auch am Wochenende nicht durchzuführen.

«Der Gemeindeführungsstab bedauert, wenn die Planung der letzten beiden Tage bei den Betroffenen viel Hoffnung entstehen liess, welche durch die Entwicklung am Berg nun zunichtegemacht wird», heisst es in der Mitteilung der Gemeinde. (job)

«Freue mich, meine Heimat wieder zu sehen»

Wegen schlechter Sicht wurde der Besuch im Dorf auf Freitag verschoben. Gian Liesch (38) versteht die Entscheidung und zeigt sich zuversichtlich: «Wir dürfen voraussichtlich am Freitag ins Dorf, da es dann weniger Nebel haben soll. Ich freue mich sehr, meine Heimat wieder zu sehen.» Zudem möchte er den Strom und die Wasserversorgung überprüfen und seine Motorsäge mitnehmen. «Meine Frau will noch ein paar Sachen für die Schulreise unseres Kindes einpacken.»

Seit fast zwei Wochen lebt der 38-Jährige mit seiner Frau Marcellina und den drei Kindern rund 15 Autominuten von ihrem Zuhause entfernt. Zur Überbrückung hat die fünfköpfige Familie eine Wohnung in Mon von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekommen.

Die Brienzerinnen und Brienzer dürfen am Freitag ihr Dorf für zwei Stunden besuchen, um wichtige Dinge in ihren Häusern erledigen oder auch zum Beispiel Gegenstände zu holen, die sie für ihren Alltag brauchen.

20min/Luca La Rocca
08:29

Schlechte Sicht verhindert Besuch im Dorf

Am Donnerstag hätten die Brienzerinnen und Brienzer ihr Dorf für zwei Stunden besuchen sollen, um wichtige Dinge in ihren Häusern erledigen oder auch zum Beispiel Gegenstände zu holen, die sie für ihren Alltag brauchen. Doch dann teilte die Gemeinde auf Twitter mit, dass der Besuch verschoben werden muss. Der Grund: Keine klare Sicht auf die Insel. «Unser Lasertachymeter kann wegen des Nebels im Hang zu wenig sehen. Die Sicherheit wäre so nicht gewährleistet», heisst es weiter. Der Besuch werde auf Freitag verschoben.

Livecam Blick TV

Zudem teilte die Gemeinde mit, dass das Bundesamt für Zivilluftfahrt die Luftraumsperre über dem Gebiet rund um Brienz aus Sicherheitsgründen bis vorerst zum 7. Juni verlängert hat. Neu reicht sie vom Boden bis auf eine Höhe von 8'000 Fuss (2'440 m). «Das Flugverbot dient der Sicherung von Drohnen- und Helikoptereinsätzen durch die Einsatzkräfte und gilt insbesondere auch für Drohnen.»

Mittwoch, 24.05.2023
19:14

Soforthilfe für Evakuierte

Wie es in einer Mitteilung heisst, hat die Gemeinde Albula/Alvra einen Betrag von 200'000 Franken für Sofortmassnahmen und die Unterstützung von Betroffenen bereitgestellt. Weitere Mittel für die Unterstützung kämen vom Kanton Graubünden und aus Spenden von Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen. «Als erste Massnahme zur Unterstützung hat der Gemeindevorstand einen finanziellen Sofortbeitrag für alle von der Evakuierung betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner der Fraktion Brienz/Brinzauls beschlossen.» Dieser sei nach Haushaltsgrösse abgestuft. Die Beträge werden den Begünstigten auf ein Konto nach ihren Angaben überwiesen.

19:00

Brienzer dürfen für 2 Stunden ins Dorf

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz sollen am Donnerstag für zwei Stunden das evakuierte Dorf betreten dürfen. Das sagt Christian Gartmann, Mitglied des Gemeindeführungsstabs, gegenüber 20 Minuten. «Während dieser Zeit können die Brienzer wichtige Dinge in ihren Häusern erledigen oder auch zum Beispiel Gegenstände holen, die sie vergangene Woche noch nicht mitgenommen haben und die sie für ihren Alltag brauchen.» All das sei aber von der Situation am Hang abhängig. Diese werde am Donnerstagmorgen von den Geologinnen und Geologen eingestuft. «Sicherheit geht vor.» Sollte der Besuch am Donnerstag aus Sicherheitsgründen nicht möglich sein, versuche der Gemeindeführungsstab, ihn zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. «Wir wollen den Evakuierten aber die Möglichkeit geben, temporär, also für zwei Stunden, in ihre Wohnungen und Häuser in Brienz zurückzukehren», so Gartmann.

Laut einer Mitteilung dürfen sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 30 Personen gleichzeitig im Dorf aufhalten. Aus diesem Grund stünden drei verschiedene Zeitfenster zur Verfügung. Zutrittsberechtigt seien maximal zwei Personen pro Haushalt. Sämtliche Personen müssen der Gemeinde via Hotline vorher angemeldet werden.

09:00

Brienzer verlieren langsam die Geduld

Banges Warten auf den Felssturz in Brienz GR: Die Brienzer verlieren langsam die Geduld. 20 Minuten hat mit Betroffenen gesprochen.

«Dann komme ich nach Hause und plage meine Frau ein bisschen»

Video: 20min/Luca La Rocca
Montag, 22.05.2023
09:34

Keine relevante Veränderung in der Nacht

Die Gemeinde Albula/Alvra hat am Montagmorgen ein Update zur Lage am Berg veröffentlicht. Demnach hat es keine relevanten Veränderungen gegeben. Die Geschwindigkeiten der Insel steigen weiter. Mit einem Abbrechen der Insel rechnet die Gemeinde weiterhin innerhalb der nächsten drei Tage bis drei Wochen. (jar)

Sonntag, 21.05.2023
08:55

Geschwindigkeiten der Insel

Auf Twitter teilt die Gemeinde am Sonntag mit, dass die Geschwindigkeiten der Insel weiter zunehmen. Sie seien fast doppelt so hoch wie vor einer Woche. Steinschlagaktivität sei weiter gering. Wenn die Entwicklung so weitergehe, müsse ein Abbrechen in den nächsten drei Tagen bis drei Wochen erwartet werden. Auch am Montag gab es keine relevante Veränderung der Lage am Berg.

Samstag, 20.05.2023
22:11

Grosser Felsbrocken donnert ins Tal

Am Samstagabend hat sich ein weiterer grosser Felsbrocken vom Berg gelöst. Auf dem Video ist zu sehen, wie dieser in Richtung Tal donnert und eine Staubwolke hinterlässt.

Hier donnert ein Felsbrocken ins Tal

Am Samstagabend donnerte ein weiterer Felsbrocken in Richtung Tal. (Video: 20min)

08:23

Gemeinde gibt Update

Am frühen Samstagmorgen hat die Gemeinde Albula/Alvra ein Update zur Situation in Brienz gegeben. Die Beschleunigung der Insel gehe weiter, wie die Gemeinde auf Twitter schreibt. Trotzdem habe sie etwas nachgelassen. Auch die Steinschlag-Aktivität sei nicht besonders hoch.

Freitag, 19.05.2023
11:10

Helikoptereinsatz

Wie die Gemeinde am Freitag auf Twitter mitteilt, findet bis am Mittag ein Helikoptereinsatz im Bereich der Insel statt. Der Grund: Spezialisten montieren zusätzliche Reflektorspiegel, mit denen die Geschwindigkeit der Insel überwacht werden kann.

Mehr Messgeräte – Helikoptereinsatz am bedrohten Hang

Laut der Gemeinde Albula/Alvra montierten Spezialisten zusätzliche Reflektorspiegel. Mit diesen soll die Geschwindigkeit der Insel überwacht werden. (Video: 20min/dsc)

09:18

«Heimweh macht sich breit»

«Mit dem Abschluss der Evakuierung am vergangenen Freitagabend ist mir und wohl der gesamten Krisenorganisation ein grosser Stein vom Herzen gefallen», sagt Gemeindepräsident Daniel Albertin. Zwar bedrohe die Insel das Dorf, aber es seien keine Menschen, Haus- und Nutztiere mehr in Brienz.

Die Evakuierung bedeute für die Betroffenen dennoch eine grosse Belastung, insbesondere die Ungewissheit mache ihnen zu schaffen: «Heimweh macht sich breit und die bange Frage, ob die abbrechende Insel das Dorf beschädigen oder verschonen wird.» Der Gemeindepräsident verspricht den Betroffenen: «Wir werden Sie nicht alleinlassen.»

«Wir werden sie nicht alleinlassen», verspricht Gemeindepräsident Daniel Albertin den Betroffenen.

«Wir werden sie nicht alleinlassen», verspricht Gemeindepräsident Daniel Albertin den Betroffenen.

20min/Michael Scherrer
07:13

Update Rutschung Insel

Wie die Gemeinde am Freitag in einer Mitteilung schreibt, nehmen auf der Insel die Geschwindigkeiten nach wie vor zu. Die Phase Blau steht nicht unmittelbar bevor. Sie beginnt, sobald das Abbrechen der Insel unmittelbar bevorsteht (einen Tag bis einige Stunden vorher) und wenn sich abzeichnet, dass dabei ein grosser Teil der Insel abbrechen wird.

Die Einsätze von Rettung, Feuerwehr und Polizei sind auch während der Phase Blau gewährleistet. Das Einsatzkonzept für die Blaulichtorganisationen in der Region wurde schon vor längerem erstellt. Auch für Schulen gibt es Notfallpläne. So wechselt die Oberstufe Tiefencastel kurzzeitig in den Fernunterricht und die Schülerinnen und Schüler der Primarschule Brienz gehen in Lantsch zur Schule.

Vier Bilder des Georadars zeigen die Entwicklung der Insel im vergangenen Jahr. Grün und Gelb: Keine oder kaum Bewegung. Rot und Pink: 2 bis 4 cm/Tag. Hellblau und Dunkelblau: 10 bis 20 cm/Tag). Weisse und violette Bereiche: Mehr als 25 cm/Tag.

Vier Bilder des Georadars zeigen die Entwicklung der Insel im vergangenen Jahr. Grün und Gelb: Keine oder kaum Bewegung. Rot und Pink: 2 bis 4 cm/Tag. Hellblau und Dunkelblau: 10 bis 20 cm/Tag). Weisse und violette Bereiche: Mehr als 25 cm/Tag.

Geopraevent AG/Frühwarndienst Albula/Alvra

Geschwindigkeiten am Berg zugenommen

Die Beschleunigung der Insel habe sich seit Ostern kontinuierlich fortgesetzt, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Es müsse damit gerechnet werden, dass bis zu zwei Millionen Kubikmeter abbrächen. Dies kann in Form von Felsstürzen (mehrere Tausend bis einige Hunderttausend Kubikmeter – Wahrscheinlichkeit 60 Prozent), als schnelle Rutschung (ein bis mehrere Meter pro Tag – Wahrscheinlichkeit 30 Prozent) oder als Bergsturz (mehr als 500'000 Kubikmeter – Wahrscheinlichkeit zehn Prozent) passieren.

Die Geschwindigkeiten am Berg hätten ebenfalls zugenommen, schreibt die Gemeinde weiter. Am deutlichsten sehe man die Zunahme im «Szenario West» hoch über Vazerol. «Die Expertinnen und Experten vermuten, dass dies mit den Niederschlägen der letzten Wochen zusammenhängt», heisst es. Die Erfahrung zeige, dass sich die Zunahmen aufgrund von Niederschlägen jeweils wieder beruhigten, sobald das Wetter trockener werde. Ausserhalb der Insel seien zurzeit keine Bereiche der Rutschung Berg abbruchgefährdet. Die Geschwindigkeiten der Rutschung Dorf seien weiterhin ungefähr konstant.

Gemeinde Albula/Alvra
Donnerstag, 18.05.2023

«Einige sind extra über Auffahrt hierher gefahren»

20-Minuten-Reporterin Lynn Sachs über die momentane Situation in Brienz. (Video: 20min/dsc)

«Die Beschleunigung der Insel geht weiter»

Am Donnerstag teilte die Gemeinde auf Twitter mit: «Die Beschleunigung der Insel geht weiter. Die Phase Blau steht nicht unmittelbar bevor.»

Mittwoch, 17.05.2023

Live-Berichterstattung beendet

Damit beendet 20 Minuten die Live-Berichterstattung. Wir halten dich im Ticker aber weiter auf dem Laufenden.

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