Mobbing? Britischer Vize-Premier Dominic Raab tritt zurück

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Mitarbeitende schikaniert?Britischer Vize-Premier Dominic Raab muss wegen Mobbingvorwürfen gehen

Nach einer unabhängigen Untersuchung gegen ihn hat der britische Vize-Premier Dominic Raab (49) den Hut genommen. Gegen ihn waren Vorwürfe laut geworden, er habe Mitarbeiter herabgesetzt und erniedrigt.

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Dominic Raab ist als britischer Vize-Premier und Justizminister zurückgetreten.

Dominic Raab ist als britischer Vize-Premier und Justizminister zurückgetreten.

IMAGO/ZUMA Wire
Der 49-Jährige soll Mitarbeitende gemobbt haben.

Der 49-Jährige soll Mitarbeitende gemobbt haben.

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Raab (Mitte) ist bereits der zweite Minister, den Premier Sunak (rechts) «verliert». Links im Bild ist Schottland-Minister Alister Jack.

Raab (Mitte) ist bereits der zweite Minister, den Premier Sunak (rechts) «verliert». Links im Bild ist Schottland-Minister Alister Jack.

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Darum gehts

  • Der britische Vize-Premier Dominic Raab (49) ist am Freitag zurückgetreten.

  • Zuvor waren schwere Vorwürfe wegen Mobbings gegen ihn erhoben worden, es wurde eine Untersuchung eingeleitet.

  • Er ist bereits der zweite Minister von Premier Rishi Sunak, der wegen Mobbings gehen muss.

Der britische Vize-Premier und Justizminister Dominic Raab ist wegen Mobbingvorwürfen zurückgetreten. Er reagierte damit auf die Ergebnisse eines Untersuchungsberichts zu seinem Verhalten als Minister. Premierminister Rishi Sunak hatte die Untersuchung angeordnet, nachdem Vorwürfe früherer Mitarbeiter Raabs bekannt geworden waren. Der «Guardian» etwa schrieb, Raab habe im Justizministerium eine «Kultur der Angst» geschaffen.

In einem am Freitag per Twitter veröffentlichten Rücktrittsschreiben betonte Raab, er akzeptiere das Ergebnis des Berichts, weise die Mobbingvorwürfe aber weiterhin zurück. Der Bericht war am Donnerstag an Sunak überreicht worden. Dessen Inhalt war zunächst aber nicht öffentlich bekannt geworden.

Von mehreren Vorwürfen seien nur zwei als berechtigt anerkannt worden, schrieb Raab. Der Gutachter habe jedoch festgestellt, «dass ich nicht ein einziges Mal innerhalb von viereinhalb Jahren irgendjemanden beleidigt oder angeschrien habe, noch mit Gegenständen geworfen oder anderweitig körperlich eingeschüchtert oder absichtlich jemanden gedemütigt habe», so der 49-Jährige.

Welche Vorwürfe bestätigt wurden, teilte Raab nicht mit. Er halte die Entscheidung aber für fehlerhaft. Mobbing so niedrigschwellig zu definieren, schaffe zudem einen gefährlichen Präzedenzfall, schrieb er. Er entschuldige sich dennoch für «jeglichen unbeabsichtigten Stress oder Anstoss, die ich durch Tempo, Standards oder Herausforderungen in das Justizministerium gebracht habe», so der Ex-Minister weiter.

Raab ist nach Gavin Williamson der zweite Minister aus der Regierung von Rishi Sunak, der wegen Mobbingvorwürfen gehen muss. Williamson hatte im vergangenen November demissioniert. 

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(AFP/DPA/trx)

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