Brügg BE«Bei der Ankündigung haben einige geweint»
Am Dienstag um elf Uhr fiel der Hammer: Bis zu 45 Mitarbeitende von Biella in Brügg BE werden entlassen. Die Stimmung vor Ort ist niedergeschlagen.
Darum gehts
45 Mitarbeitenden von Biella in Brügg BE droht, dass sie ihre Stelle verlieren.
Die Produktion wird nach Deutschland verlagert.
Mitarbeitende rechneten schon vor der Ankündigung damit, dass es Entlassungen geben werde.
«Wir haben alle vermutet, dass es so kommen wird», sagt eine Mitarbeiterin (55) von Biella, die anonym bleiben möchte, zu 20 Minuten. Nach der Ankündigung, dass die Produktion aus der Schweiz nach Deutschland verlagert wird, ist die Stimmung am Standort Brügg BE niedergeschlagen.
Die Belegschaft sei am Dienstag um elf Uhr an einer Sitzung über die Schliessung informiert worden. «Einige haben geweint», sagt die Mitarbeiterin.
«Das tut mir am meisten weh»
«Wir sind spezialisiert auf Ordner und Agenden. Wer braucht heute noch eine Agenda? Auch ich selbst notiere meine Termine auf dem Handy», so die Mitarbeiterin weiter. «Ich arbeite seit fast 30 Jahren in dieser Bude. Mich und meinen Mann trifft es nicht so hart. Aber für eine Person, die allein ist und jetzt schon jedes Fünfi zweimal drehen muss, ist es schlimm. Viele arbeiten seit Jahrzehnten hier, wir sind wie eine Familie. Das tut mir am meisten weh.»
Die fortschreitende Digitalisierung nennt auch Alexandre Sola, Leiter Marketing und Verkauf von Biella, als Hauptgrund für die Verlagerung der Produktion nach Deutschland. «Nach Corona war uns bewusst, dass wir aufpassen müssen, doch wir haben nicht erwartet, dass es so schnell gehen würde», betont er gegenüber 20 Minuten. Es sei der Firmenleitung wichtig gewesen, die Informationen den Mitarbeitenden persönlich mitzuteilen.
Wie viele Bundesordner hast du momentan privat und im Geschäft in Gebrauch?
Coachings für Mitarbeitende
Da es sich um eine Massenentlassung handelt, muss ein Sozialplan zum Tragen kommen. Laut Sola werden nun Meinungen und Interessen der Mitarbeitenden gesammelt. «Aufgrund dessen werden wir Coachings organisieren», so Sola. «Wir werden Leute organisieren, die den Mitarbeitern zeigen, wie man ein Bewerbungsschreiben aufsetzt und sich in einem Bewerbungsgespräch verhält. Wir werden mit Firmen aus derselben Branche schauen, dass wir einzelne Betroffene übergeben können und mit den älteren versuchen wir, uns über eine Frühpensionierung zu informieren. Unsere Mitarbeiter stehen im Vordergrund.»
Eine weitere Mitarbeiterin, die ebenfalls anonym bleiben will, sagt dazu: «Es ist für alle schwierig, aber niemand ist allein und wir unterstützen einander. Wir haben das Gefühl, dass wir dem Unternehmen nicht egal sind.»

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