BaselBrutale Gewaltserie am Wochenende
Drei Überfälle mit zwei Verletzten: Das ist die herbe Bilanz der letzten Tage. Gerade mal drei von elf Tätern wurden gefasst.
- von
- Anna Luethi

Tatort Stänzlergasse. (lha)
«Wir beobachten eine gewisse Verrohung.» Die Aussage von Kriminalkommissär Markus Melzl beunruhigt: Bereits letztes Wochenende wurden vier Personen zum Teil brutal angegriffen, dieses Wochenende sind es drei Fälle. Laut Melzl bewegt sich die Anzahl Gewaltdelikte in Wellen, jedoch nehme die Brutalität zu: «Wenn jemand am Boden liegt, wird noch weitergetreten.»
So erging es einer 18-Jährigen am Freitagabend. Sie war um 21.45 Uhr auf dem Heimweg, als sie in der Michelbachstrasse von zwei jüngeren Tätern angegriffen wurde. Weil sie ihre Handtasche nicht losliess, riss ein Täter sie nieder und trat auf sie ein. Die Täter flohen mit ihrer Beute. Ein paar Stunden später kam es in der Innenstadt zu zwei heftigen Schlägereien: Kurz vor vier Uhr wurde ein 34-Jähriger vor der Bar Excalibar am Kohlenberg bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt. Die Polizei konnte die drei mutmasslichen Täter kurz darauf festnehmen. «Sie wuschen sich am Brunnen bei der Heuwaage das Blut von Händen und Kleidung», so Melzl.
Um 5.30 Uhr wurde ein paar Strassen weiter an der Stänzlergasse ein 22-Jähriger von einer Sechsergruppe zusammengeschlagen und ausgeraubt. «Einer wickelte einen Gurt um die Faust und benutzte ihn wie einen Schlagring», so Melzl. Das Opfer brach auf dem Heimweg zweimal zusammen und musste ins Spital. Es erlitt Verletzungen am Kopf und im Gesicht.
Haben Sie Angst, nachts in der Stadt unterwegs zu sein?
Mehtap Romanci-Sönmez (25) Reinach
«Ich habe Angst. Ab 22 Uhr fahre ich nicht mit dem Tram. Als Frau bist du gestresst, weil viele Typen dich anmachen.»
Alessio Bertolino (20) Frenkendorf
«Ich selbst wurde zum Glück noch nie angestresst. Man muss andere einfach ignorieren, sich nicht provozieren lassen.»
Arton Krasniqi (31) Basel
«Ich wurde noch nie angegriffen. Aber in den Seitengassen gibt es oft Probleme, da würde mehr Polizeipräsenz helfen.»