Neuheim ZGBub (9) ins Gesicht gebissen – Hund wurde eingeschläfert
Der Hund, der am vergangenen Wochenende in Neuheim ein Kind verletzt hat, wurde nach einer Risikoanalyse in Absprache mit dem Hundebesitzer eingeschläfert.

- von
- Jonas Bucher ,
- Daniela Gigor
Darum gehts
Am vergangenen Samstag hat ein Hund einem Bub (9) schwere Bisswunden zugefügt.
Der Miniature Bullterrier ist nun in Absprache mit dem Hundebesitzer eingeschläfert worden.
Die Statistik über Beissvorfälle des Kantons Zug würde keine Häufung von Beissvorfällen bei bestimmten Hunderassen aufzeigen.
Am Samstag, 20. Mai 2023, ereignete sich in Neuheim ein Beissvorfall, bei dem ein neunjähriger Bub von einem Miniature Bullterrier verletzt wurde. Der Hund wurde anschliessend in ein Tierheim gebracht, wie der Kantonstierarzt des Kantons Zug mitteilt.
Der von der Zuger Polizei informierte Veterinärdienst des Kantons habe unverzüglich Abklärungen eingeleitet. Eine Risikoanalyse zum Verhalten des Hundes habe ergeben, dass von diesem Hund ein hochgradig erhöhtes Risiko ausgehe und dass sich ein solcher Vorfall wiederholen könnte. Das Ergebnis der Risikoanalyse ergibt sich laut Kantonstierarzt Rainer Nussbaumer daraus, wie der Vorfall von der Polizei rapportiert wurde, den vorliegenden Verletzungen des betroffenen Kindes sowie der Herkunft, Rasse und dem Aggressionsverhalten des Hundes. «Im Anschluss wurde dem Besitzer die Analyse erklärt und in Absprache mit ihm entschieden, dass das Tier eingeschläfert werden darf», sagt Nussbaumer. Darum sei auch auf einen Wesenstest verzichtet worden.
Betroffenes Kind ist auf dem Weg zur Besserung
Anders hätte die Situation ausgesehen, wenn sich der Besitzer geweigert hätte, Konsequenzen zu ziehen. Dann wären standardmässig weitere Abklärungen vorgenommen worden. Nussbaumer: «Der Besitzer war sehr einsichtig, er sah die Problematik und wollte das Risiko nicht tragen, dass wieder etwas passieren könnte.»
Wie Nussbaumer weiter sagte, war der Mini Bullterrier ein Jahr alt und sein Besitzer besuchte in der Hundeschule den freiwilligen Junghundekurs. Gute Neuigkeiten gibt es vom Kind, das vom Hund gebissen wurde, denn laut Nussbaumer ist es auf dem Weg zur Besserung.
Das ist passiert
Der Hundebiss-Vorfall ereignete sich am Samstagnachmittag kurz nach 14.30 Uhr in der Gemeinde Neuheim ZG. Zwei Buben im Alter von neun und zehn Jahren befanden sich zusammen im Freien, als plötzlich ein unbekannter Hund auf sie zurannte. Der einjährige Miniature Bullterrier biss dem neunjährigen Knaben unvermittelt zuerst in die Genitalien und anschliessend mehrmals ins Gesicht.
Der Bullterrier befand sich zum Zeitpunkt der Tragödie in der Obhut einer 60-jährigen Frau, die für ihren Sohn auf ihn aufpasste. «Das haben wir schon öfter so gemacht, es ist noch nie etwas passiert», erklärte sie gegenüber «Blick». Der Hund gehe gar in eine spezielle Hundeschule und sei «noch nie aggressiv geworden».
Allerdings riss sich der Bullterrier los, als die Frau ihn in eine Box in der Wohnung verfrachten wollte. «Man hörte Kinder lachen, wahrscheinlich hat ihn das aufgeschreckt. Er sprang zum Fenster raus und war verschwunden. Ich rannte ihm hinterher», erzählt die Frau. Sie kam zu spät bei der Unfallstelle an: Der Bub erlitt bereits mehrere Bisswunden und musste mit der Rega in ein ausserkantonales Spital geflogen werden. (20M)
Beissvorfälle vorbeugen
Die Statistik über Beissvorfälle des Kantons Zug würden keine Häufung von Beissvorfällen bei bestimmten Hunderassen aufzeigen. Alle Hunderassen können laut des Kantonstierarztes je nach Situation in Beissvorfälle verwickelt werden.
Mit dem Besuch von Hundeausbildungskursen und mit vorausschauendem, verantwortlichem Handeln der Hundehalterinnen und -halter – etwa durch das Anleinen in unübersichtlichen Situationen – könne einem Angriff bestmöglich vorgebeugt werden.
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