Bristen UR - Büsi haut von Zuhause ab und besteigt zwei Mal einen 3000er-Berg

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Bristen URBüsi haut von Zuhause ab und besteigt zwei Mal einen 3000er-Berg

Eine abenteuerlustige Katze hat zwei Gruppen von Tourengängern beim Aufstieg zum Gipfel des Bristen begleitet. Das einjährige Tier trotzte dabei Kälte und Schnee.

von
Philippe Coradi
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Eine Katze hat Skitourengänger beim Aufstieg unbeirrt auf den Bristen begleitet. 


Eine Katze hat Skitourengänger beim Aufstieg unbeirrt auf den Bristen begleitet.

DUKAS
Ein ausgebildeter Bergführer versuchte sie im Rucksack auf die Abfahrt mitzunehmen. 

Ein ausgebildeter Bergführer versuchte sie im Rucksack auf die Abfahrt mitzunehmen.

Stefan Rothenfluh

Sie liess sich von ihrem Vorhaben nicht abhalten. Sie liess sich nicht verscheuchen und war ständig in der Nähe der Skitourer. 


Sie liess sich von ihrem Vorhaben nicht abhalten. Sie liess sich nicht verscheuchen und war ständig in der Nähe der Skitourer.

DUKAS

Darum gehts

  • Ein Büsi hat mit zwei Gruppen von Skitourengängern einen Berg bestiegen.

  • Es liess sich davon nicht abbringen und lief sich trotz Schnee und Kälte die Pfoten wund.

  • Nun ist der Vierbeiner wieder wohlbehalten zu Hause.

Es war noch früh und dunkel, als der Bergführer Stefan Rothenfluh am Morgen des Karfreitags mit dem Aufstieg auf den Bristen begann. Gut fünf Stunden hatten er und seine Begleiterin dafür eingeplant. Auf knapp halbem Wege, es begann langsam zu dämmern, stand wie aus dem Nichts eine Katze neben ihnen. «Das Büsi hat sozusagen uns gefunden, nicht umgekehrt,» erzählt Rothenfluh gegenüber 20 Minuten. «Es hat wohl Anschluss gesucht.»

Bis auf den Gipfel dabei

Der Vierbeiner begleitete die zwei Skitourer während rund zwei Stunden beim Aufstieg. Es lief den grössten Teil selbst und hüpfte nur hin und wieder in einen Rucksack der beiden. Auch als sie etwa 300 Meter unter dem Gipfel die Skis stehenlassen mussten für den endgültigen Aufstieg zu Fuss, kam das Büsi mit. Bei grossartiger Aussicht auf 3073 Meter über Meer gab es dann Zmittag, und das Büsi «stürzte sich auf alles, was wir dabei hatten.» Selbstverständlich wurde geteilt.

Der Weg nach unten war als Abfahrt auf den Skis geplant. «Ich habe mir schon Sorgen gemacht, wie das Büsi wieder nach Hause kommt.» Also hat der ausgebildete Bergführer vorsichtig versucht, es im Rucksack zu transportieren. «Das funktionierte einige Schwünge lang ganz gut, doch dann sprang es hinaus.» Unter der Jacke seiner Begleitung fuhr es nochmals etwas mit und verabschiedete sich dann auf Nimmerwiedersehen.

Trotzte der Kälte

Sollte man meinen: Denn auch die Skitourer Cyril und Erik trafen am Ostersonntag früh den Schutzengel in Fell bei ihrer Tour auf demselben Gipfel an. Zum Zeitpunkt der Begegnung war es noch Nacht. «Die Katze liess sich nicht so einfach abwimmeln und folgte uns Stunden lang», erzählen sie auf Anfrage. So wurde sie zum dritten Mitglied im Bunde und legte dabei legte sicher 1800-1900 Höhenmeter zurück. «Sie machte mit der Zeit einen recht unterkühlten Eindruck – es war ca. -15°C – und hatte blutige Pfoten», erzählt Cyril weiter. Darum trugen er und sein Bruder sie immer wieder aus Mitgefühl auf ihren Schultern und versuchten das Büsi, in ihren Rucksäcken aufzuwärmen. Auf einem Grat knapp unterhalb des Gipfels kam dann dem Trio eine andere Gruppe entgegen, die den Vierbeiner mit ins Tal mitnahmen.

Wieder daheim

Beide Gruppen stammen aus der Region und haben über ihre Bekanntenkreise erfahren, dass die Katze wieder wohlbehalten nach Hause gefunden hat, zu einer Familie aus dem Dorf Bristen. Während vier Tagen war es ausgebüxt. Nun wurde sie – trotz ihres jungen Alters von einem Jahr – sogar international bekannt: die britische Boulevardzeitung «Daily Mail» hatte über ihre Reisen berichtet.

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