AbbauBund verdient 1,2 Mia. mit Swisscom-Aktien
Die Beteiligung der Schweiz am Telekommunikationsunternehmen beträgt neu noch etwas über 51 Prozent. Aus dem Verkauf seiner Swisscom-Aktien schlug er 1,247 Milliarden Franken Profit.

Swisscom-CEO Urs Schaeppi. Der Bund beteiligt sich nur noch zu etwas über 51 Prozent am Telekommunikationsunternehmen.
Der Bund hat seine Beteiligung an der Swisscom weiter gesenkt, von 56,77 auf 51,22 Prozent. Der Schritt erfolgte per Ende 2013. Aus dem Verkauf resultierte ein Erlös von 1,247 Milliarden Franken.
Der durchgeführte Abbauschritt im Umfang von 5,55-Prozentpunkten sei im Sinne einer Reduktion des finanziellen Engagements des Bundes an einer einzelnen Unternehmung erfolgt, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Donnerstag mit.
Die beim Verkauf erzielten 1,247 Milliarden Franken fliessen als ausserordentliche Einnahme ins Rechnungsergebnis 2013 ein. An der Medienkonferenz zum Rechnungsergebnis 2013 des Bundes vom 12. Februar soll über den Abbau der Bundesbeteiligung an der Swisscom informiert werden.
Mehrheit vorgeschrieben
Gemäss dem Telekommunikationsunternehmungsgesetz muss der Bund die stimmen- und kapitalmässige Mehrheit an der Swisscom halten. Die Senkung der Bundesbeteiligung ändere für die Swisscom nichts, sagte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage.
Wichtig sei, dass die Swisscom weiterhin unternehmerischen Spielraum habe. Unter den gegenwärtigen Bedingungen sei der Staat ein idealer Mehrheitsaktionär. Ob er dies bleibe, sei eine politische Frage.
Privatisierung gescheitert
2005 hatte der Bundesrat auf Antrag des damaligen Finanzministers Hans-Rudolf Merz vorgeschlagen, die Bundesbeteiligung am Telekomkonzern vollständig aufzugeben. Er legte den eidgenössischen Räten eine entsprechende Gesetzesrevision vor.
Damit wollte er der Swisscom mehr Freiheit verschaffen und den Bund von Risiken entlasten. Das Parlament lehnte die Privatisierung 2006 ab. Der damalige Swisscom-Chef Carsten Schloter zeigte sich indes überzeugt, dass die Frage wieder aufkommen werde. (sda)