Anzeige eingereichtBundesrat Alain Berset wurde Opfer eines Erpressungsversuchs
Mit Fotos und Emails soll eine Frau im Dezember 2019 versucht haben, Bundesrat Alain Berset zu erpressen. Berset reichte eine Anzeige bei der Bundesanwaltschaft ein. Das Erpressungsmaterial wurde seither vernichtet.
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Darum gehts
Laut «Weltwoche» wurde Alain Berset erpresst.
Bei der Bundesanwaltschaft ging im Dezember 2019 eine dementsprechende Anzeige seitens Berset ein.
Das Erpressungsmaterial wurde von der Bundeskriminalpolizei vernichtet.
Bundesrat Alain Berset wurde laut der «Weltwoche» mit Fotos und Emails erpresst. Die Forderung: 100’000 Franken. Berset reichte daraufhin Strafanzeige ein. Die Bundesanwaltschaft bestätigt gegenüber der Zeitung, «dass sie im Dezember 2019 eine Strafanzeige von Bundesrat Alain Berset wegen des Verdachts der Erpressung (Art. 156 StGB) erhalten hat». Das Eidgenössische Departement des Inneren bestätigt auf Anfrage von 20 Minuten, dass es Ende 2019 zu einem Erpressungsversuch kam.
Der rechtsgültige Strafbefehl vom 14. September 2020 halte fest, wie eine Person unter Beilage von sieben Dokumenten im November und Dezember 2019 mehrere Erpressungsversuche gegen Berset unternahm. Bei den Dokumenten soll es sich um Korrespondenzen zwischen der mutmasslichen Erpresserin und dem Bundesrat sowie um Fotos von Berset selbst gehandelt haben.
Erpressungsmaterial vernichtet
Was in den Fotos zu sehen war und was in den Emails stand, welche als Erpressungsmaterial verwendet wurden, ist nicht bekannt. Laut Bundesanwaltschaft wurde alles belastende Material vernichtet, weil – wie die Bundesanwaltsschaft selber fest hält – Berset sein Amt als Bundesrat nicht mehr richtig ausführen könne.
Nach Eingang der Strafanzeige wurde die mutmassliche Erpresserin am 13. Dezember von der Polizei festgenommen und war für acht Stunden in Haft. Laut «Weltwoche» hat die Bundeskriminalpolizei sämtliche Daten gelöscht und setzte die fünf Geräte, welche sie bei der mutmasslichen Erpresserin sicherstellten, auf die Werkseinstellungen zurück. Der Fall wurde nach Angaben der Zeitung durch Personen aus der Bundesverwaltung bekannt, wie «Weltwoche»-Redaktor und SVP-Politiker Christoph Mörgeli in seinem Artikel schreibt.
Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt die Bundesanwaltschaft die Strafanzeige. Auf die Vernichtung des Erpressungsmateriales ist sie nicht eingegangen.