«Zeichen setzen»Bundesrat will sich gegen Corona impfen lassen
Mit einer Impfaktion im Bundesrat will die Landesregierung die Impfkampagne für die Bevölkerung richtig lancieren. In den letzten Tagen wurden entsprechende Beschlüsse gefasst.
- von
- Claudia Steiger
Darum gehts
Der Bundesrat will sich in corpore gegen das Coronavirus impfen lassen.
So soll die Impfkampagne für die Bevölkerung richtig lanciert werden.
Noch ist offen, wann und wo die Bundesräte geimpft werden.
Alle Bundesräte wollen sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies bestätigte Bundesratssprecher André Simonazzi gegenüber der «SonntagsZeitung» (Bezahlartikel): «Der Bundesrat lässt sich impfen und empfiehlt den Bürgerinnen und Bürgern, die Möglichkeit einer Impfung gegen das Coronavirus wahrzunehmen.» Die Landesregierung wolle ein Zeichen setzen.
In den letzten Tagen wurden laut Bericht die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Mit der Impfaktion im Bundesrat will die Landesregierung die Impfkampagne für die Bevölkerung richtig lancieren. Wann und wo sich der Bundesrat impfen lässt, ist noch nicht entschieden. Ebenfalls offen ist demnach, ob sich die Bundesräte öffentlich impfen lassen.
Skeptische Bevölkerung
Auch Lukas Engelberger, der die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren präsidiert, will bei der Lancierung der Impfkampagne mitmachen. «Es wäre wohl hilfreich, wenn die zuständigen politischen Behörden mit einem guten Beispiel vorangingen.» Bis Ende Sommer sollten mindestens 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein – dies wäre laut Engelberger das Ziel.
Noch sind die Schweizerinnen und Schweizer allerdings skeptisch. Laut Bericht zeigt eine aktuelle Umfrage, dass nur gut ein Drittel der Bevölkerung sich rasch gegen das Coronavirus impfen lassen will.
«Erste Priorität haben besonders gefährdete Personen»: Bundesrat Berset kündigt den Covid-Impfstoff für die Schweiz an.
So geht es nach der Impfstoff-Zulassung weiter
«Wir rechnen in den nächsten Tagen mit einer Lieferung von 107'000 Impfdosen», sagte Daniel Aeschbach von der Armeeapotheke. Ab Januar werde Pfizer/Biontech nach mündlichen Absprachen dann monatlich 250'000 Impfdosen ausliefern. Laut BAG-Direktorin Lévy ist die Produktion des Impfstoffs der limitierende Faktor. Die Schweiz hat mit Pfizer/Biontech einen Vertrag über 3 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Damit könnten 1,5 Millionen Personen geimpft werden, da pro Person zwei Dosen Impfstoff nötig sind. Lévy betonte aber, dass man damit rechne, dass bald ein zweiter Wirkstoff zugelassen werde: «In einem halben Jahr könnten wir 15 Millionen Impfdosen haben.»
Risikogruppen sollen schweizweit ab dem 4. Januar gegen das Coronavirus geimpft werden. Wer nicht zu den priorisierten Personengruppen gehört, wird sich vorerst nicht impfen lassen können. BAG-Direktorin Lévy rechnet damit, dass sich gesunde Erwachsene «vermutlich im Frühling», spätestens aber bis im Sommer impfen lassen können.
Die Impfung gilt als unbedenklich, sagen die Verantwortlichen von Swissmedic. Die minutiöse Prüfung der verfügbaren Daten zeige, dass der Impfstoff von Pfizer/Biontech sicher sei. Die häufigsten in den Zulassungsstudien dokumentierten Nebenwirkungen der Impfung seien vergleichbar mit jenen nach einer Grippeimpfung.