Burmesische Militärjunta sperrt Internet

Aktualisiert

Burmesische Militärjunta sperrt Internet

Der Zugang zum Internet in Burma ist wegen einer angeblichen technischen Panne erneut massiv eingeschränkt. E-Mails können nicht mehr ins Ausland verschickt werden. Zudem haben die Militärherrscher den langjährigen UNO-Vertreter Charles Petrie für unerwünscht erklärt.

Nach UNO-Angaben wurde Petrie im Regierungssitz Naypyidaw mittgeteilt, dass sein Mandat nicht mehr verlängert wird.

Über die Hintergründe der Entscheidung, den UNO-Vertreter zur unerwünschten Person zu erklären, wurde am Freitag nichts bekannt. Petrie hatte während der Protestbewegung im September Bemerkungen gemacht, die von den Militärmachthabern als Kritik aufgefasst werden konnten.

Die Junta hatte in den vergangenen Wochen Gespräche mit dem UNO- Sondergesandten Ibrahim Gambari geführt, der am Samstag zu einer weiteren Mission in Rangun erwartet wird.

Internet erneut unterbrochen

Einen Tag nach erneuten Demonstration von Mönchen wurden die Internet-Verbindungen ins Ausland erneut unterbrochen. Ein ranghoher Mitarbeiter der staatseigenen Telekomgesellschaft Burma Teleport sagte, wegen einer technischen Panne hätten Internetnutzer seit mehr als 24 Stunden keinen Zugriff auf ausländische Webseiten.

Sie könnten seit Donnerstagmorgen auch keine E-Mails ins Ausland verschicken oder von dort empfangen. Der Teleport-Mitarbeiter sagte, er wisse nicht, wann die Internetverbindung wieder funktionieren werde.

Nach den Massenprotesten im September war die Haupt- Internetverbindung schon einmal unterbrochen worden und hatte den Informationsfluss aus dem Land drastisch eingeschränkt. Am Mittwoch war es erstmals seit der blutigen Niederschlagung der Bewegung wieder zu Demonstrationen gekommen: Buddhistische Mönche gingen in Pakokku im Zentrum des Landes auf die Strasse, wo die Proteste im September ihren Ausgang genommen hatten. (sda)

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