Calcio-Gate: Reduzierte Strafen erwartet

Aktualisiert

Calcio-Gate: Reduzierte Strafen erwartet

Italien erwartet mit Spannung die Berufungsurteile gegen vier Spitzenvereine im Skandal um die Spielmanipulationen im Profi-Fussball. Das zuständige Sportberufungsgericht will seine Entscheidung heute Abend um 20.30 Uhr verkünden.

Medienberichten zufolge werden die Strafen aus der ersten Instanz gegen Juventus Turin, Lazio Rom, AC Florenz und AC Mailand reduziert.

Die Vereine von Turin, Rom und Florenz waren am 14. Juli vom Sportgericht in die Zweite Liga herabgestuft und mit Strafpunkten belegt worden. Ausserdem erkannte das Gericht dem 29-maligen Meister Juventus die letzten beiden Titel ab. Der AC Mailand muss laut dem Urteil nicht aus der Ersten Liga absteigen, erhält aber 15 Strafpunkte. Ausserdem darf der Verein in dieser Saison an keinem europäischen Wettbewerb teilnehmen.

Die vier Vereine hatten gegen die Urteile Berufung eingelegt. Laut Presseberichten verringert das Berufungsgericht die Juventus auferlegten 30 Strafpunkte. Lazio Rom wiederum dürfte demnach in der Ersten Liga bleiben, erhielte aber eine deutliche Punktestrafe. Auch Florenz bleibt den Berichten zufolge möglicherweise doch in der Ersten Liga. Dem AC Mailand erlaubt das Berufungsgericht laut Medien die Teilnahme am UEFA-Cup und verringert die Strafpunkte.

Die härtesten Einzelstrafen wurden in erster Instanz gegen den früheren Geschäftsführer von Juventus, Luciano Moggi, und den früheren Vorstandschef des Vereins, Antonio Giraudo, verhängt. Sie wurden wegen Manipulation von Spielergebnissen für fünf Jahre vom Profi-Fussball gesperrt. Gleichzeitig erging die Empfehlung an den italienischen Fussballverband (FICG), die beiden nie mehr auf ihre Posten zurückkehren zu lassen. Moggi und Giraudo waren im Mai zurückgetreten, nachdem der Skandal seinen Höhepunkt erreicht hatte.

Spitzenvertretern aller betroffenen Vereine wurde vorgeworfen, die Fussballspiele über «ein ebenso bösartiges wie raffiniertes System der Einflussnahme auf Schiedsrichter» manipuliert zu haben. 13 der 23 Spieler in der italienischen Nationalmannschaft, die am 9. Juli Fussballweltmeister wurde, gehören zu den vier betroffenen Vereinen. (dapd)

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