Jetzt wird Impfstrategie geändertCamilla C. (18) stirbt in Italien nach Impfung mit AstraZeneca
Die Italienerin erlitt wenige Tage nach der Verabreichung eine Gehirnblutung. Sie litt an einer seltenen Autoimmun-Krankheit. Trotzdem will Italien jetzt jungen Menschen generell nur noch mRNA-Impfstoffe verabreichen.
- von
- dpa/lea
Darum gehts
In Italien starb eine 18-Jährige wenige Tage nach ihrer Corona-Impfung.
Nun haben viele junge Frauen in Italien Bedenken, sich impfen zu lassen.
Der Impfstoff AstraZeneca soll in Italien nur noch für über 60-Jährige zulässig sein.
Für Aufregung sorgt in Italien der Fall einer jungen Frau, die sich laut Medienberichten mit AstraZeneca hatte impfen lassen und wenige Tage später in einem Spital in Genua starb. Im Körper von Camilla C.* sollen sich Thrombosen gebildet haben.
Neun Tage nach der Impfung wurde die 18-Jährige im Spital von Lavagna östlich von Genua behandelt. Laut «Corriere della Sera» klagte sie über starke Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Trotzdem sei sie wieder nach Hause geschickt worden. Schliesslich habe sich der Zustand der 18-Jährigen mit motorischen Störungen nochmals verschlechtert. Zwei Tage später diagnostizierten die Ärzte im Spital in Genua schliesslich eine Gehirnblutung. Auch eine Operation konnte Camilla C. nicht mehr helfen. Die junge Frau verstarb am Mittwoch.
AstraZeneca nur noch an über 60-Jährige
Hunderte Frauen haben ihre Impftermine nun aus Angst storniert, wie italienische Medien schreiben. Viele drücken ihre Betroffenheit über den Tod der jungen Frau aus. Auch der italienische Fussballspieler Filippo Inzaghi nahm via Instagram Abschied von Camilla. «Ruhe in Frieden» schrieb er zu einem Foto, auf dem er zusammen mit der Verstorbenen zu sehen ist.
Der Fall wird den Berichten nach untersucht. Die Gesundheitsexperten wiesen darauf hin, dass so etwas äusserst selten vorkomme. Zudem wurde unterdessen bekannt, dass die junge Frau offenbar an der seltenen Autoimmunkrankheit Thrombozytopenie litt und auch noch eine Hormontherapie machte. Die Behörden versuchen nun festzustellen, ob diese Information auf ihrer Impfanmeldung vermerkt war oder nicht.
Italien hat inzwischen die Regeln für die Verabreichung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca geändert. Laut Gesundheitsminister Roberto Speranza will Italien das Vakzin von AstraZeneca nur noch an Menschen über 60 Jahre verabreichen. Für jüngere Leute sollen die mRNA-Impfstoffe bereitstehen. Man folge damit der Empfehlung der italienischen Gesundheitsexperten und -expertinnen.
*Name der Redaktion bekannt
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