Matchwinner Sommer: Captain einer tollen Mannschaft

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Matchwinner SommerCaptain einer tollen Mannschaft

Yann Sommer surft auf einer Erfolgswelle. Erst macht ihn FCB-Trainer Thorsten Fink zu seiner Nummer 1 und jetzt legt er mit der U21-Nati an der EM auch noch einen Traumstart hin.

Eva Tedesco
Hobro
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Eva Tedesco
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Hobro

Geduldig lässt sich der Captain der U21-Nationalmannschaft im Park des Teamhotels «Amerika» im dänischen Hobro von den Fotografen hin und her dirigieren oder mit U21-Verteidiger Jonathan Rossini zum Tischtennis beordern. Der Goalie steht einen Tag nach dem Traumstart in die U21-EM im Mittelpunkt des Medieninteresses.

Das hat sich die neue Nummer 1 des FC Basel auch redlich verdient. Mit starken Paraden rettet er den Eidgenossen im Startspiel gegen Dänemark den 1:0-Vorsprung über die Zeit. Denn je länger die Partie dauerte, desto mehr bekam Sommer zu tun und liess die Dänen regelrecht verzweifeln. Sie brachten den Ball einfach nicht am überragenden Schlussmann vorbei. Per SMS erreichten ihn diverse Gratulationen von den Basler Kollegen. Und Trainer Thorsten Fink hat seinem Keeper vor dem Match schon Glück gewünscht.

Ein glücklicher Sommer

«Ich gebe immer alles für die Mannschaft», sagt der erst 22-Jährige in seiner ruhigen und überlegten Art. Der Mannschaft und auch ihm sei gegen Dänemark sehr viel gelungen und er sei froh, dass er helfen konnte. «Ein Kompliment an alle, die zu dem Sieg beigetragen haben, denn man spielt ja nicht alleine.» Sommer ist stolz, Captain dieser Mannschaft zu sein – «einer so tollen Mannschaft», wie er betont. Der Zürcher, der ab der Saison 2011/12 das rotblaue Tor hüten wird, machte einen rundum glücklichen Eindruck. Grund genug hat er in diesem – seinem Sommer.

Seit er 2005 bei der U17-EM in Italien gespielt hatte, wünschte er sich, noch einmal an so einem Turnier teilzunehmen. Sechs Jahre später ist es mit der U21-EM soweit. Wobei der junge Torhüter einen grossen Anteil daran hat, dass es mit der Teilnahme noch geklappt hat. Dank starken Paraden und einem von ihm parierten Penalty schaffte die U21 in der Barrage gegen Schweden erst die Quali. Im Gegensatz zu Italien, wo man in der Vorrunde bereits ausgeschieden war, will Sommer diesmal mehr erreichen. Genauer: Er will alles erreichen. «Ich will mit der Schweiz Europameister werden», so der Küsnachter.

Keine verfrühte Euphorie

Und das klingt bei Sommer nicht arrogant, sondern sehr plausibel. «Wir haben eine tolle Mannschaft, gute Stimmung und es herrscht ein starker Teamgeist. Zudem haben wir starke Individualisten wie Xherdan, bei dem man gesehen hat, dass er jederzeit zu einem Exploit fähig ist. Aber es hat noch viele andere im Team mit grosser Qualität und dem Willen, den es braucht.» Aber Sommer warnt vor verfrühter Euphorie. «Der Start ins Turnier ist uns gut gelungen. Mehr nicht. Wir müssen es step by step angehen. Alles was zählt, ist das nächste Spiel am Dienstag gegen Island – und sonst nix.»

Gegen die Isländer, für die es die erste Turnier-Teilnahme in der Verbandsgeschichte ist, müsse man «genauso kompakt und konzentriert ans Werk gehen, wie am Samstag gegen Dänemark.» Mit einem weiteren Sieg wäre die Tür für die Halbfinal-Qualifikation weit offen und ein erstes Ziel der U21 – die Qualifikation für Olympia 2012 in London – erreicht. Bleibt zu wünschen, dass es am Dienstag auch zum Sommer-Nachtstraum kommen wird.

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