KubaCastro nimmt an Seligsprechung teil
Kuba bemüht sich weiter um Annäherung an die katholische Kirche: Staatschef Raúl Castro nahm am Samstag überraschend an der ersten Seligsprechung in dem Karibikstaat teil.
Im Beisein von mehreren tausend Katholiken in der Stadt Camaguey wurde der als «Vater der Armen» bekannte Ordensbruder José Olallo Valdés selig gesprochen.
Olallo kam 1820 zur Welt und wuchs in einem Waisenhaus in Havanna auf. Im Alter von 15 Jahren schloss er sich in Camagey dem Johanniter-Orden an. Dort blieb er bis zu seinem Tod im Alter von 69 Jahren im Jahr 1889. Olallo wird die Wunderheilung eines dreijährigen Mädchens zugeschrieben. Das Kind erholte sich unerwartet von einer Krebserkrankung, nachdem seine Eltern 1999 im Gebet Olallos Hilfe erfleht hatten.
Die kommunistische Führung in Kuba hat die Religion zwar nie ausdrücklich verboten. Nach der Revolution und Fidel Castros Machtübernahme 1959 wurden aber zahlreiche Priester des Landes verwiesen und Religionsschulen geschlossen. In den frühen 90er Jahren entspannte sich das Verhältnis, als die Regierung den Bezug zum Atheismus aus der Verfassung strich und Anhängern aller Glaubensrichtungen erlaubte, der Kommunistischen Partei beizutreten. Ein Besuch von Papst Johannes Paul II. trug 1998 zusätzlich zur Annäherung bei. Dessen Nachfolger Benedikt XVI. schrieb in einer Botschaft zur Seligsprechung Olallos, er hoffe, dass damit die «apostolische Vitalität» der Kubaner erneuert werde. (dapd)