Chillax gegen Stress: CBD-Kekse sollen nun auch Haustiere entspannen

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Chillax gegen StressCBD-Kekse sollen nun auch Haustiere entspannen

Virginia Fox und ihre Kollegin Inga Klaer bringen mit Chillax Hanfkekse für Haustiere auf den Markt. Diese sollen die Tiere entspannen und ihnen die Schmerzen nehmen.

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Virginia Fox ...

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René Ruis
Virginia Fox und ihre Kollegin Inga Klaer bringen mit Chillax Hanfkekse für Haustiere auf den Markt.

Virginia Fox und ihre Kollegin Inga Klaer bringen mit Chillax Hanfkekse für Haustiere auf den Markt.

Die sollen die Tiere entspannen und ihnen die Schmerzen nehmen.

Die sollen die Tiere entspannen und ihnen die Schmerzen nehmen.

Mockups Design

«Immer wieder hatten wir Kunden, die Schwierigkeiten mit gestressten oder chronisch kranken Tieren hatten», erinnert sich Virginia Fox (40) aus Zürich. Bis vor zwei Jahren war sie als Pferdetrainerin tätig, ihre Geschäftspartnerin Inga Klaer ist heute noch als Osteopathin für Hunde und Pferde tätig. «Die Idee, die gestressten Tiere mittels Cannabidiol (CBD) zu behandeln, kam mir, als ich einen Bericht von «Galileo» schaute, in dem es um die Verwendung von CBD bei Tieren in den USA ging. Daraufhin habe ich meiner Freundin Inga davon erzählt. Wir beide waren begeistert.» Fox hält fest: «Das CBD hat keine berauschende Wirkung, es entspannt lediglich und lockert verkrampfte Muskeln. Ausserdem ist es legal.»

Die beiden Frauen gaben den Tieren zuerst CBD als Öl ab. «Die Wirkung war gut, aber die Akzeptanz bei den Vierbeinern liess zu wünschen übrig. Zudem war es schwierig, das Öl richtig zu dosieren. Also kamen wir auf die Idee mit den Keksen. Wir stellten uns also in die Küche und probierten verschiedene Teigvarianten aus. Wir wollten wissen, was bei den Tieren besser ankommt, und wie die Wirkung ist.» Fast gleichzeitig hätten sie einen Produzenten gefunden, der spezialisiert auf Tierfutter sei. «Er half uns, das Beste herauszuholen.» Dass das CBD nun in Keksform verabreicht werden kann, habe einen grossen Vorteil: «Dadurch ist die Handhabung für die Besitzer einfacher und sie schmecken unseren Lieblingen.»

Testpersonen und Tierärzte begeistert

Die CBD-Kekse kamen zuerst bei Angstzuständen zur Anwendung. «Wir haben sie an Tieren in unserem Umfeld getestet. Das Feedback der Halter fiel richtig positiv aus.» So könne das CBD entweder als Kur auf einen speziellen Event hin oder dauerhaft abgegeben werden: «Wenn beispielsweise der Hund Angst vor den Böllern an Silvester hat, kann man rund zehn Tage vorher mit der CBD-Kur beginnen und kurz nach Silvester aufhören. Natürlich kann man die CBD-Kur auch weiterführen, falls der Hund in verschiedenen Situationen immer wieder Angstzustände hat.»

Letztes Jahr erweiterten die beiden Frauen die Testreihe unter tierärztlicher Aufsicht auf Tiere mit Spannungszuständen, chronischen Schmerzen und Muskelproblemen. «Sowohl unsere Testpersonen als auch Tierärzte sind von unserem Produkt begeistert», erklärt Fox. Eine Erfolgsstory, die ihr geblieben ist: «Eine Kundin hat einen Hund, der einen Tumor hat. Natürlich kann das CBD den Hund nicht heilen. Durch die entspannende und schmerzlindernde Wirkung kann er wenigstens sein Lebensende geniessen.»

Unter dem Namen Chillax vertreiben die beiden Frauen nun sieben verschiedene CBD-Kekse für Hunde, Katzen und Pferde in unterschiedlicher Dosierung. Präsentiert werden ihre Produkte an der Hundemesse in Winterthur am Stand A55, die ab Freitag stattfindet.

Tiere können Überdosis erleiden

«Wie CBD auf Tiere wirkt, ist noch zu wenig erforscht. So gibt es keine zugelassenen Tierarzneimittel, die CBD enthalten», hält Hanspeter Nägeli, Direktor des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, fest. «Grundsätzlich finde ich es aber positiv, wenn man versucht, dem Tier etwas Gutes zu tun. Natürlich dürfen die Produkte keinen Schaden anrichten.»

Auf der Datenbank Phytoarznei.ch des Institutes für Veterinärpharmakologie und -toxikologie wird beispielsweise eine Studie an Hunden erwähnt, die an Osteoarthritis litten und deren Schmerzen dank CBD in Olivenöls signifikant reduziert werden konnten. Dafür war eine CBD-Dosis von 2mg/kg Körpergewicht zweimal täglich nötig. Die Chillax-Kekse sind mit 1mg/5kg Körpergewicht weniger stark dosiert.

Bei der Abgabe von CBD an Tieren sollte die Dosierung dringend beachtet werden. Anders als beim Menschen besteht die Gefahr, dass die Tiere eine Überdosis bekommen, wie es auf CBD Vital heisst. Das kann zu Erbrechen führen, komatöse Zustände auslösen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

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