Darm-Alarm: Cervelat-Krise ohne Ende

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Darm-AlarmCervelat-Krise ohne Ende

Neue Hiobsbotschaft in der Krise um die Schweizer Nationalwurst: Die Ersatz-Därme aus Südamerika können maximal 70 Prozent des Bedarfs decken. Im nächsten Frühling droht nun endgültig eine Versorgungslücke mit Cervelathüllen.

Die von Vertretern des Bundes und der Fleischwirtschaft geleitete Task-Force sucht weiter nach einer Lösung des Cervelat-Problems. Dabei sind auch schon Fortschritte in der Versorgung mit geeigneten Wursthüllen erzielt worden, wie die Task-Force am Montag mitteilte. Die Task-Force erwarte, dass Einfuhren aus Paraguay einen wesentlichen Beitrag leisten könnten, nachdem die Voraussetzungen für den Export nach Europa inzwischen geschaffen worden seien. Lieferungen aus Uruguay und Argentinien seien bereits früher möglich gewesen, heisst es. Sie sollen die Därme des brasilianischen Zebu-Rinds ersetzen, die wegen des Importverbots der EU als Folge von BSE-Risiken auch nicht mehr in die Schweiz eingeführt werden dürfen.

Mit den Importen aus diesen Ländern hat sich das Problem nach Auffassung des SFF entschärft. Rund 70 Prozent des Bedarfs könnten damit gedeckt werden, heisst es. Ab Frühjahr oder Sommer nächsten Jahrs droht aber eine Versorgungslücke. Die Task-Force verstärkt deshalb ihre Bemühungen, gemeinsam mit den EU-Behörden eine neue Risikobeurteilung des Rinderdarms vorzunehmen. Diese sollte bei positivem Resultat dazu führen, Teile des Darms wieder als Lebensmittel zu verwenden. Laut Mitteilung hat die Task-Force eine internationale Expertengruppe zusammengestellt, die die wissenschaftlichen Grundlagen dazu erarbeiten soll. Ergebnisse sollen Ende September vorliegen und werden gegebenenfalls im Oktober den EU-Behörden eingereicht. Anfang November will die Task-Force eine nächste Lagebeurteilung vornehmen. (dapd)

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