Chávez kündigt Abgang an
Nach dem Nein der Venezolaner zu seinen angestrebten Verfassungsänderungen hat Präsident Hugo Chávez angekündigt, sein Amt nach Ablauf seines Mandats abzugeben.
"Die Reform wurde nicht angenommen, also muss ich die Regierung 2013 verlassen, und ich werde bis zum letzten Tag ohne Einschränkung arbeiten", sagte Chávez am Donnerstag in einer Rede vor tausenden Anhängerinnen und Anhängern in der Hauptstadt Caracas.
Der Staatschef bekräftigte, an seinem "politischen und wirtschaftlichen Kurs der Revolution" festzuhalten. Seinen Gegnern rief er zu, diese seien ihm nach dem Nein zur Verfassungsreform etwas schuldig.
Mit einer knappen Mehrheit von 51 Prozent der abgegebenen Stimmen hatten die Venezolaner Chávez' angestrebte Verfassungsreform abgelehnt, 49 Prozent stimmten für seine Pläne. Der Entwurf, der insgesamt 69 Änderungen vorsah, sollte die Möglichkeit einer unbegrenzt häufigen Wiederwahl des Staatsoberhauptes schaffen.
Ausserdem wollte Chávez seine Idee eines "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" in der Verfassung verankern. Die Niederlage bei dem Referendum war die erste für Chávez seit seiner Wahl an die Staatsspitze 1999. Der Ausgang der Abstimmung spiegelt eine gewisse Enttäuschung der traditionellen Chávez-Anhänger in den Armenvierteln wider.
(sda)