Rechtsextremer Russe: Chef von Neonazi-Marke schult Pnos-Mitglieder

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Rechtsextremer RusseChef von Neonazi-Marke schult Pnos-Mitglieder

Die Pnos hat für eine Schulung einen russischen Kampfsportler engagiert. Dessen Organisation bedient rechtsextremes Gedankengut.

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Denis Nikitin, Gründer der Kleidermarke «White Rex».

Denis Nikitin, Gründer der Kleidermarke «White Rex».

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In der Region Winterthur führte die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) am vergangenen Wochenende ein Selbstverteidigungs-Seminar durch. Das Seminar für Mitglieder und Sympathisanten der Partei leitete Denis Nikitin, der Gründer der russischen Bekleidungsmarke «White Rex», wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

«Die Vorfälle in Köln hat die Partei dazu veranlasst, ein Selbstverteidigungs-Seminar durchzuführen», schreibt die Pnos auf ihrer Homepage und fügt an, dass es sich bei «White Rex» um eine unpolitische Organisation handle. Pnos schreibt: «Der Organisation wird immer wieder vorgeworfen eine rechtsextreme Organisation zu sein, weil sie sich in ihren Logos oft mittelalterlicher Motive und Runen bedient.»

Gegen Flüchtlinge

Auf ihren Kanälen in den Sozialen Medien scheut sich «White Rex» aber nicht, unverhohlen politische Botschaften auszusenden. Nach dem Terroranschlag in Paris veröffentlichte die Organisation ein Bild aus dem Innern des Bataclan, der Boden blutverschmiert, einige Leichen noch zu sehen. Dazu schreibt White Rex: «Refugees not welcome» («Flüchtlinge nicht willkommen»).

Die Motive, die «White Rex» auf ihre T-Shirts druckt, werfen ebenfalls Fragen auf. So veröffentlichte die Kleidermarke auf Facebook das Bild einer jungen Frau, die ein T-Shirt mit zwei verschlungenen Achten trägt. Die 88 steht für den achten Buchstaben im Alphabet: HH – Heil Hitler. Dazu schreibt White Rex: «Rapefugees not welcome» («Vergewaltigende Flüchtlinge nicht willkommen»). Ebenfalls auf Facebook zu sehen: Bilder eines Konzerts, an dem Zuschauer den Hitlergruss zeigen.

60 Personen am Kurs

Die Doktrin der von Nikitin gegründeten Marke ist, dass die «weissen Völker Europas» ihren «Kampfgeist wiederentdecken». Laut Pnos besuchten 60 Personen den Kurs Nikitins am Samstag und seinen Vortrag am Sonntag.

Zur «NZZ am Sonntag» sagt Pnos-Präsident Dominic Lüthard: «Wir wollten damit auch Eidgenossen animieren, etwas für Körper und Geist zu tun.» Auch hätten Mitglieder des parteieigenen Sicherheitsdienstes «Ahnensturm» an der Veranstaltung teilgenommen.

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