Ständchen im Gotthard: Chefs pfeifen Dudelsack-Spieler zurück

Der Mann im Schottenrock, der am Mittwochmorgen im Gotthardtunnel auf dem Dudelsack spielte, hat Autofahrern nicht das erste Mal die Wartezeit mit Musik verkürzt. Nach Angaben von «tio.ch» ist der Deutschschweizer regelmässig im Tessin unterwegs und holt in Pausen stets sein Instrument hervor.

So zu sehen etwa auf einer Videoaufnahme von Ende September in Luganos Innenstadt. Wie diese Woche im Gotthard trägt der Mann – im Herzen wohl ein Schotte – auch dort Kilt und geht während einer Interpretation von «Amazing Grace» auf dem Trottoir auf und ab. «Gibt es eine bessere Art für einen Chauffeur, sich die Zeit zu vertreiben?», fragt der Leser, der das Video gedreht hat.

Weiter soll sich der Wunsch-Highlander regelmässig bei einem Friedhof in Bellinzona auf einer Mauer in Position bringen und dort den Toten ein Ständchen spielen.

In der Firma ist man über die musikalischen Einlagen nicht erfreut – besonders über jene im Gotthardtunnel, wo der Mann auch seinen Kilt hob. Man habe bereits mehrere Meldungen von Kunden erhalten, die sich irritiert über die Aktionen geäussert hätten, sagt ein Kadermitglied, das nicht namentlich genannt werden möchte.

Die Situation sei «sehr unangenehm», man sei enttäuscht vom Mitarbeiter. Er müsse wohl mit Konsequenzen rechnen.

Im Gegensatz zu der Firma erhält der Hobby-Musiker hingegen positives Echo von den 20 Minuten-Lesern. «Genau diese Lockerheit bereichert unser aller Leben doch ungemein», schreibt einer.

Ein weiterer findet die Aktion toll: «Wollte ich auch schon immer mal machen. Hat auch jemand Lust dazu, das mit mir zu machen?» Viele loben zudem den Mut des Chauffeurs: «Absolut genial, ja wirklich, solche Menschen müsste es mehr geben. Nur schon die Idee!»

Sein Auftritt im Gotthard-Tunnel:

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