Wellness: Chillen im Spa liegt bei Millennials im Trend

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WellnessChillen im Spa liegt bei Millennials im Trend

Eine Massage, eine Gesichtsbehandlung oder ein Saunatag: Vermehrt verbringen 16- bis 18-Jährige ihre Freizeit im Wellnessbereich.

von
ann
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Entspannen im heissen Thermalbad oder einem Hot-Tub ist bei Jugendlichen im Trend. Anbieter von Spa, Hammam und Bädern stellen im ganz jungen Kundensegment einen deutlichen Anstieg fest.

Entspannen im heissen Thermalbad oder einem Hot-Tub ist bei Jugendlichen im Trend. Anbieter von Spa, Hammam und Bädern stellen im ganz jungen Kundensegment einen deutlichen Anstieg fest.

Jutta Klee
Jugendliche, besonders Frauen, würden gern mal eine Massage oder eine Gesichtsbehandlung buchen.

Jugendliche, besonders Frauen, würden gern mal eine Massage oder eine Gesichtsbehandlung buchen.

John Burke
Wem dies gefalle, der komme wieder.

Wem dies gefalle, der komme wieder.

Westend61

Einen ganzen Tag Wellness und chillen ist für viele Jugendliche heutzutage nicht nur ein Wunschtraum, sie verwirklichen sich diesen auch. Das bestätigen Thermalbäder und Spas in der Schweiz. «Diejenigen, die sich ein spezielles Treatment gönnen, werden immer jünger», sagt Sprecherin Sharon Zwahlen vom Erlebnisbad und Spa Bernaqua.

Es kämen viele Jugendliche zwischen 16 und 18, die eine halbe Stunde Massage oder eine andere Spezialbehandlung ausprobierten. Zwahlen: «Wem das gefällt, der kommt in der Regel wieder.»

«Sich selbst etwas Gutes tun»

Den Trend bestätigt auch Christian Klein, CEO der Aqua Spa Resorts AG. Das Unternehmen betreibt in der Schweiz sechs Spas – unter anderem jenes im Hürrlimannareal in Zürich und im Octogon in Bern. «Gerade in urbanen Gegenden wie Zürich oder Bern hat die junge Kundschaft eindeutig zugenommen», sagt Klein.

Sie würden sich selbst etwas Gutes tun wollen – und würden dies dann auch gern in den sozialen Medien präsentieren. «Daran erkennen wir, dass dies sehr im Trend ist.»

16-Jährige machen Freundinnen-Wellness

Im Wellness & Erlebnisbad Swiss Holiday Park hat man diesen Trend schon vor über zwei Jahren erkannt und gezielte Angebote für Kinder und Jugendliche ins Programm aufgenommen.

«Die Generation Z kannst du rauchen»

Video: Murat Temel / Alice Grosjean

Man habe Jugendliche, die mit ihren Eltern kämen, junge Pärchen, die gemeinsam einen romantischen Tag verbringen würden, und Gruppen von jungen Mädchen, die miteinander Freundinnen-Wellness machen. «Darunter sind auch 16-Jährige», sagt der Leiter des Wellnessbereichs Roman Gruber.

Geburtstagsfest im Spa

Er stellt fest: «Zeit für sich oder zu zweit ist schon bei den ganz Jungen ein Thema.» Seit diesem Jahr kann man sogar einen Beauty-Tag als Geburtstagsparty buchen. «Da erhalten die Mädchen oder jungen Frauen je nach Alter ein passendes Angebot.»

Feedback

Sind Sie Teenager oder ein junger Erwachsener und waren schon einmal in einem Spa? Erzählen Sie uns, wie das war und was Ihnen daran so gefiel: feedback@20minuten.ch

Man pflegt sich selbst und teilt es auf Social Media

Herr Golder*, wie erklären Sie sich, dass immer mehr Jugendliche in einen Hamam oder Spa wollen?

Die ganze Gesellschaft befindet sich in einem Gesundheitstrend. Es gehört zum Lebensstil, sich mit Gesundheit, Sport und Ernährung um sich selbst zu kümmern. Der Spa- und Wellness-Trend dauert ja schon einige Zeit an. Jetzt scheinen ihn die Jugendlichen für sich entdeckt zu haben.

Bei Wellness gibt es keine Action, ist das nicht zu langweilig?

Es gibt bei den Jungen einen Trend, das Leben jetzt zu geniessen. Wir sind das erst am Entdecken und nennen das Phänomen «me now». Dazu passt, dass man sich pflegt und sich um sich selbst kümmert. Das teilt man dann auch auf Social Media, weil es ein cooles Erlebnis ist, mit dem man sich selbst darstellen kann.

Spielt es auch eine Rolle, dass solche Behandlungen als exklusiv gelten?

Erste Trends in unserem CS-Jugendbarometer verweisen darauf, dass Luxus wieder eine wichtigere Rolle spielt. Die Jüngsten in der Studie zeigen Reichtum gern und geniessen Prestige. Eine spezielle Schönheits- oder Gesundheits-Behandlung würde dazu passen. Diese geben einem ja das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.

*Lukas Golder ist Co-Leiter des GFS Forschungsinstituts in Bern

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