China befürchtet Umweltkatastrophe
Nach dem schweren Erdbeben in China hat die Regierung Sicherheitsüberprüfungen für Kohlebergwerke, Chemieanlagen und Gaswerke angeordnet. Zur Verhinderung eines Atomunfalls wurden Experten in die betroffenen Gebiete geschickt.
Durch Kontrollen sollten mögliche Umweltkatastrophen verhindert werden, insbesondere durch Schäden in Kernkraftwerken, teilte das Ministerium auf seiner Internetseite mit. 21 Experten sollen demnach die Sicherheit von Kernkraft-, Chemie- und Zementwerken sowie weiteren «empfindlichen» Anlagen sicherstellen.
Die Behörde für Arbeitssicherheit erklärte am Dienstag, auch der Betrieb weiterer Anlagen müsse umgehend eingestellt und die Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden. Die Behörde äusserte sich nicht dazu, wie gross die Schäden an den Fabriken sind. Der grösste Stromversorger des Landes erklärte, mindestens Elektrizitätswerke und acht Umspannwerke seien ausgefallen.
Insgesamt wird das Beben nach Einschätzung von Analysten nur begrenzt Auswirkungen auf die boomende Wirtschaft in China haben. Die beiden Börsen des Landes stellten am Dienstag den Handel mit Papieren von 66 Unternehmen ein, die ihren Sitz im Katastrophengebiet haben. Trotzdem fiel der Index der Börse in Shanghai bis zum Nachmittag um 2,3 Prozent.
In der Stadt Shifang nördlich der Provinzhauptstadt Chengdu stürzten zwei Chemiewerke ein. Hunderte Menschen wurden unter den Trümmern verschüttet, mehr als 80 Tonnen giftiges Ammoniak traten aus. Rund 600 Menschen kamen ums Leben. Allerdings berichtete Xinhua nicht, ob die Todesfälle auf das Beben oder die Chemikalien zurückzuführen waren.
Toyota und andere japanische Unternehmen mit Werken im Erdbebengebiet stellten die Produktion vorübergehend ein. Toyota erklärte, die Produktion im Werk von Sichuan ruhe bis zum Mittwochmorgen. Bisher habe man bestätigen können, dass 1200 der 1600 Mitarbeiter dort in Sicherheit seien. Der Autobauer stellt in Sichuan jährlich rund 13 000 Fahrzeuge her. Auch Yamaha und Fujitsu stellten ihr Produktion in der Stadt Chengdu ein.
(SDA/AP)
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