China: Popstars statt Parteibonzen
Chinas rasanter Wandel zur modernen Konsumgesellschaft macht nicht einmal vor symbolträchtigen kommunistischen Monumentalbauten Halt. Ab kommenden Monat dient die Grosse Halle des Volkes im Herzen der Hauptstadt Peking als Bühne für Pop-Konzerte. Grund: Das Regime braucht Geld.
Dies berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Wo sich bislang regelmässig der Nationale Volkskongress zu Parteisitzungen versammelte, rocken künftig die Heldinnen und Helden des China-Pop.
Im August sind unter anderem Konzerte der taiwanesischen Stars Richie Jen, Huang Pinyuan und Jeff Chang geplant. «Ich hätte nie gedacht, dass ich dort einmal ein Konzert geben würde», wurde Chang von Xinhua zitiert.
Bisher diente die nach der kummunistischen Revolution 1949 erbaute Riesenhalle am Tienanmen-Platz allenfalls als Bühne für seriöse Musikaufführungen.
Poppige Unterhaltungsveranstaltungen waren in der Halle bislang nicht geduldet. In der Volksrepublik werden verstärkt bis anhin verschlossene Staatsbauten für öffentliche Veranstaltungen geöffnet, um Geld einzubringen.
(sda)