China-Rakete stürzt unkontrolliert ab – Luftraum in Spanien gesperrt

Aktualisiert

SpanienChina-Rakete stürzt unkontrolliert ab und verursacht Flugchaos

Überreste einer chinesischen Rakete haben am Freitagmorgen den spanischen Flugverkehr durcheinandergebracht. Das Teil ist nach Medienberichten mittlerweile abgestürzt. 

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Die europäischen Weltraumüberwachungs- und Verfolgungszentren (EUSST) haben den Weg der China-Rakete aufgezeichnet. 

Die europäischen Weltraumüberwachungs- und Verfolgungszentren (EUSST) haben den Weg der China-Rakete aufgezeichnet. 

EUSST 
Der Weltraumschrott einer chinesischen Rakete des Typs «Langer Marsch 5B» verursachte am Freitagmorgen ein Flugchaos. (Symbolbild)

Der Weltraumschrott einer chinesischen Rakete des Typs «Langer Marsch 5B» verursachte am Freitagmorgen ein Flugchaos. (Symbolbild)

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Die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA hatte vor der Rakete gewarnt. 

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA hatte vor der Rakete gewarnt. 

imago images/Steinach

Darum gehts

Wegen des Absturzes eines Rests einer chinesischen Weltraumrakete ist der Luftraum über Teilen Spaniens am Freitagmorgen vorübergehend gesperrt worden. 

Betroffen waren die Flughäfen von Barcelona, Tarragona und Ibiza, wie spanische Medien unter Berufung auf den Zivilschutz berichteten. Die Massnahme wurde nach etwa 40 Minuten kurz nach zehn Uhr morgens beendet, wie der Zivilschutz auf Twitter mitteilte.

Sie könne aber noch den ganzen Tag über zu erheblichen Verzögerungen im Flugverkehr führen, schrieb die Zeitung «El País». Der gesamte Flugverkehr auf den genannten Flughäfen war zeitweise zum Erliegen gekommen. Mittlerweile sei die Rakete über dem Südpazifik abgestürzt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf das US-Militär. Gegen 11 Uhr spanischer Halbinselzeit hätten Bewohnerinnen und Bewohner den Blitz des Wiedereintritts der Rakete über Melbourne (Australien) beobachtet. Eine Minute später trat die Rakete nach Angaben des US Army Space Command in die Atmosphäre des Südpazifiks ein .

Grund der Schliessung des Luftraumes sei eine Warnung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) gewesen, dass ein zwischen 17 und 23 Tonnen schweres Teil einer chinesischen Rakete vom Typ «Langer Marsch 5B» über den betroffenen Teilen Spaniens niedergehen könnte.

Zwar verglühe die Raketenstufe teilweise beim Eintritt in die Erdatmosphäre, aber grössere Schrottteile könnten immer noch eine Gefahr darstellen. Der Weltraumschrott stamme von einer Rakete, mit der China am Montag das vorerst letzte Modul seiner im Bau befindlichen Raumstation «Tiangong» ins All befördert hatte.

Kritik von Nasa 

Der Wiedereintritt grosser chinesischer Raketenteile in die Erdatmosphäre hat schon mehrfach internationale Kritik ausgelöst. Im Juli fielen nach offiziellen Angaben aus Peking Raketenteile in der Nähe der Philippinen ins Meer. Auch wenn Experten die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen oder besiedelte Gebiete getroffen werden, für gering hielten, gab es Kritik von der Nasa und Experten am chinesischen Vorgehen.

«Kein anderes Land lässt diese 20-Tonnen-Dinger in einer Umlaufbahn, um auf unkontrollierte Weise wieder in die Erdatmosphäre einzutreten», sagte der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik dem US-Sender CNN im Juli.

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(DPA/jar)

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