Chodorkowski jetzt auch wegen Geldwäsche dran

Aktualisiert

Chodorkowski jetzt auch wegen Geldwäsche dran

Die russische Justiz ermittelt in einem weiteren Verfahren wegen des Verdachts auf Geldwäsche gegen den inhaftierten früheren Öl-Oligarchen Michail Chodorkowski.

Dem einstigen Grossaktionär des zerschlagenen Ölkonzerns Yukos und seinem Geschäftspartner Platon Lebedew werde der Diebstahl von Öl einer Yukos-Tochter vorgeworfen, sagte Chodorkowskis Anwalt Juri Schmidt am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax. Den Erlös solle er mit Hilfe seiner Stiftung «Offenes Russland» gewaschen haben.

Chodorkowski und Lebedew kritisierten nach Angaben ihrer Anwälte die Ermittler der Staatsanwaltschaft als befangen, da sie schon früher im Fall Yukos ermittelt hätten. Beide waren vergangene Woche in ein Untersuchungsgefängnis der ostsibirischen Stadt Tschita verlegt worden.

Auslieferung beantragt

Russland beantragte am Mittwoch auch die Auslieferung von Chodorkowskis Partner Leonid Newslin durch die USA. Newslin, den Russland unter anderem wegen mehrerer mutmasslicher Auftragsmorde international zur Fahndung ausgeschrieben hat, war am Dienstag in die USA eingereist. Nach eigenen Angaben wurde der in Israel lebende Yukos-Grossaktionär aber nicht festgenommen.

Chodorkowski, einst der reichste Mann Russlands, verbüsst in einem Lager nahe der chinesischen Grenze eine Haftstrafe von achteinhalb Jahren wegen Steuerhinterziehung und Betrugs. Die Prozesse gegen Chodorkowski und die Zerschlagung des Yukos-Konzerns gelten als vom Kreml gesteuert. (sda)

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