Ukraine-Krieg: Christoph Blocher nennt die Schweiz «eine Kriegspartei»

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Ukraine-KriegChristoph Blocher nennt die Schweiz «eine Kriegspartei»

In einer in dieser Woche veröffentlichten Kolumne des Alt-Bundesrates, hat sich dieser über den Ukraine-Krieg und die Rolle der Schweiz geäussert.  

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Christoph Blocher sieht eine Mitschuld der Schweiz am Tod von jungen russischen Soldaten. (Archivbild)

Christoph Blocher sieht eine Mitschuld der Schweiz am Tod von jungen russischen Soldaten. (Archivbild)

20min/Tarek El Sayed
Blocher sieht die Bewaffnung der Ukraine durch den Westen als problematisch.

Blocher sieht die Bewaffnung der Ukraine durch den Westen als problematisch.

20min/Marco Zangger
Verschiedene Politiker und der ukrainische Botschafter nahmen dazu Stellung. 

Verschiedene Politiker und der ukrainische Botschafter nahmen dazu Stellung. 

20min/Tarek El Sayed

Darum gehts

SVP-Doyen und Alt-Bundesrat Christoph Blocher hat in verschiedenen Regionalzeitungen eine Kolumne, so etwa in der «Winterthurer Zeitung» (Printausgabe). Dort schrieb er diesen Donnerstag unter dem Titel «Halbe Wahrheit», dass die Schweiz im Ukraine-Krieg «die Neutralität gebrochen» habe. Sie sei eine «Kriegspartei» und helfe mit, dass «blutjunge russische Soldaten sterben müssen». Dies, weil die Bewaffnung der Ukraine durch den Westen, vor allem durch die USA, aber auch die EU mit Unterstützung der Schweiz erfolge.

Laut «SonntagsZeitung» (Bezahlartikel) seien diese Worte kein Zufall, denn Blocher plane schon bald eine Initiative zur Rückkehr der Schweiz zu einer integralen Neutralität.

«Putin braucht keinen Propagandaminister mehr –  die Blochers machens gratis»

So sollen sich als Reaktion auf die Kolumne verschiedene Politiker zu Wort gemeldet haben. Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy soll etwa von «Geschichtsverdrehung» sprechen. FDP-Vizepräsident Andrea Caroni soll gesagt haben: «Putin braucht keinen Propagandaminister mehr - die Blochers machens gratis». Damit habe er sich auf die von Magdalena Martullo-Blocher vorgeschlagenen Friedensverhandlungen mit dem Kreml-Chef bezogen.  

Auch der ukrainische Botschafter in Bern, Artem Rybchenko, sei entrüstet über die Worte des Alt-Bundesrats: «So etwas kann man nur vom heimischen Sofa aus sagen. Herr Blocher hat keinen Bezug zur Realität.»

Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?

Hier findest du Hilfe für dich und andere:

Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)

Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute

Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Anmeldung und Infos für Gastfamilien:

(sys)

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