CIA-Affäre erreicht Deutschland
Der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt hat möglicherweise ebenfalls eine Rolle in der Affäre um Geheimflüge der CIA gespielt.
Der österreichische Luftwaffenchef Erich Wolf sagte am Mittwoch dem Wiener Sender ORF, dass Ermittlungen zu einem verdächtigen Flug von Frankfurt nach Aserbaidschan eingeleitet worden seien. Dabei gehe es um den Verdacht, dass die Maschine, die möglicherweise gefangene Terrorverdächtige befördert habe, am 21. Januar 2003 den Luftraum des neutralen Staates benutzt habe.
Der Flug habe zunächst kaum Verdacht erweckt, weil die Maschine in Deutschland gestartet sei und die reguläre Flugroute benutzt habe, sagte der Generalmajor. Dennoch habe die Besatzung von österreichischen Kampfflugzeugen versucht, mit dem Piloten Kontakt aufzunehmen. Seitdem habe sich der Verdacht erhärtet, dass in dem Flugzeug Gefangene befördert worden seien.
Die Oppositionspartei SPÖ hat in der vergangenen Woche eine Untersuchung verlangt, ob der Luftraum Österreichs für Flüge des US-Geheimdienstes missbraucht worden sei. Die Sozialdemokraten fordern entsprechende Auskünfte von Verteidigungsminister Günther Platter and Verkehrsminister Hubert Gorbach.
Neben mehreren einzelnen Staaten untersucht auch der Europarat die Berichte über die Existenz von Geheimgefängnissen der CIA in Osteuropa und Transportflüge von Gefangenen. Der von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats mit Ermittlungen beauftragte Schweizer Abgeordnete Dick Marty sagte der Nachrichtenagentur AP, dass sich seine Untersuchungen auch auf die Flughäfen Palma de Mallorca (Spanien), Larnaca (Zypern), Shannon (Irland) sowie auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in der Pfalz erstreckten.
(dapd)