CIA verbietet «Waterboarding»

Aktualisiert

CIA verbietet «Waterboarding»

Der US-Geheimdienst CIA hat die umstrittene Foltermethode des sogenannten «Waterboarding» verboten, mit der bei Verhören durch die Angst vor dem Ertrinken Aussagen erzwungen werden sollen. Der Widerstand der meisten Opfer ist in weniger als einer Minute gebrochen.

Der US-Fernsehsender ABC News berichtete am Freitag, CIA-Chef Michael Hayden habe die Foltermethode, die auch unter dem zynischen Namen «Wasserkur» bekannt ist, auf Empfehlung seines Stellvertreters Steve Kappes verboten.

Die US-Regierung habe zudem gebilligt, dass die Methode von einer Liste genehmigter Verhörpraktiken gestrichen wird, die 2002 in Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 aufgestellt worden war. Ein CIA-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Laut ABC News wird die Verhörmethode schon seit dem vergangenen Jahr nicht mehr eingesetzt. Die Genfer Konvention verbietet das «Waterboarding» als Folter. Auch Menschenrechtsorganisationen und eine Reihe führender US-Politiker, unter anderem der republikanische Senator John McCain, stufen die Praxis des «Waterboarding» als Folter ein, weil sie einer Scheinhinrichtung gleiche.

Bei der «Wasserkur» wird der zu Verhörende kopfüber unter Wasser getaucht. Beim Opfer wird dabei durch Ausnutzen von Würgreflexen physiologisch zwingend der Eindruck unmittelbar drohenden Ertrinkens hervorgerufen, indem die Atmung durch ein ständig befeuchtetes Tuch stark erschwert wird.

Laut Berichten bricht der Widerstand der weitaus meisten Opfer in weniger als einer Minute. Waterboarding gehört zu den Verhör-Methoden, die keine körperlichen Spuren hinterlassen (Weisse Folter) – Nachträgliche Beweise für Folter im Fall von Waterboarding sind daher schwer zu erbringen. (sda)

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