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ItalienCIA verschleppte und folterte Mann

Mit dem Schlussplädoyer der Anklage ist in Mailand der Prozess gegen 26 US-Bürger und sieben Italiener wegen der Verschleppung eines Terrorverdächtigen durch den amerikanischen Geheimdienst CIA in seine Endphase gegangen.

Die Beschuldigten sollen an der Entführung des radikalen ägyptischen Geistlichen Osama Mustafa Hassan Nasr alias Abu Omar beteiligt gewesen sein. Es wird erwartet, dass das Plädoyer von Staatsanwalt Armando Spataro noch bis Anfang kommender Woche dauert. Ein Urteil wird Ende des Jahres erwartet.

Abu Omar wurde am 17. Februar 2003 auf offener Strasse in Mailand aufgegriffen und soll über den US-Fliegerhorst Ramstein nach Ägypten verschleppt worden sein. Der Imam gab später an, während der Gefangenschaft gefoltert worden zu sein. Nach Auffassung der Mailänder Staatsanwaltschaft unterstützte der italienische Geheimdienst die Entführung durch die CIA. Die Regierung hat eine Verwicklung in den Fall zurückgewiesen. Der Prozess läuft bereits seit zweieinhalb Jahren. Die CIA nimmt zu den Vorwürfen nicht Stellung. (dapd)

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