Hillary ClintonClinton will Millionen neue Arbeitsplätze schaffen
Erneuerbare Energie und Ausbau der Infrastruktur: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin hat für den Fall ihres Sieges ein umfassendes Investitionspaket angekündigt.
- von
- foa/fal

Mittelklasse soll Wirtschaft zum Laufen bringen: Die demokratische Präsidenschaftskandidatin Hillary Clinton während ihrer Rede an der Abraham Lincoln High School in Des Moines, Iowa. (10. August 2016)
Hillary Clinton hat ihren republikanischen Rivalen Donald Trump nach seinem zweideutigen Aufruf an Waffenbesitzer zur Mässigung aufgerufen. Trump habe mit seiner Äusserung zu Gewalt angestiftet und somit erneut «eine Grenze überschritten», sagte Clinton am Mittwoch in Iowa. «Worte sind wichtig. Und wenn man als Präsidentschaftskandidat antritt oder Präsident der USA ist, können Worte gewaltige Folgen haben».
«In den ersten hundert Tagen meiner Amtszeit werden wir die grösste Investition in neue Arbeitsplätze seit dem Zweiten Weltkrieg erleben», erklärte Clinton weiter. Sie versprach, Geld in Strassen, Brücken, Tunnel und Flughäfen zu investieren und neue Jobs für die Mittelklasse zu schaffen.
«Ich habe die altmodische Vorstellung, dass die amerikanische Mittelklasse das ist, was die amerikanische Wirtschaft zum Laufen bringt», sagte sie. Mit ihren Plänen könnten laut Analysten rund 10,4 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Pläne ihres Kontrahenten Trump hingegen würden Arbeitsplätze vernichten, fügte sie hinzu.
15 Dollar pro Stunde Mindestlohn
Clinton war im Wahlkampf von ihrem parteiinternen Rivalen Bernie Sanders politisch nach links gedrängt worden und setzt sich seither für mehr Rechte der Arbeitnehmer ein. So verspricht sie einen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde.
Weiterer Bestandteil ihrer Rede war die Energiepolitik. So solle unter ihrer Regierung in ein modernes Stromnetz investiert werden, um erneuerbare Energie angemessen zu verteilen. Die USA könnten die «Supermacht der erneuerbaren Energie des 21. Jahrhunderts» sein, sagte Clinton.
Der Angriff auf Trumps Wirtschaftsvorstellungen
Am Donnerstag in Detroit bekräftigte die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ihre wirtschaftliche Grundsatzrede vom Vortag in Iowa. Sie wolle Strassen und Brücken sanieren und Menschen so Arbeit geben. Ausserdem kündigte Clinton einen Ausbau von Schulen und der Wassersysteme an, einen besseren Zugang zum Breitbandnetz und Investitionen in saubere Energie.
Teil ihres Plans sei, die «Kraft des Privatsektors freizusetzen, um mehr Jobs bei höherer Bezahlung zu schaffen». Dazu wolle sie eine Infrastrukturbank einrichten, um öffentliche und private Gelder einzusammeln.
Ihr republikanischer Gegenspieler habe in seiner Rede zu seinen wirtschaftlichen Zielen am Montag lediglich von «Versagen, Armut und Verbrechen» gesprochen, kritisierte Clinton. Trump habe die wirtschaftliche Wiederbelebung in Gemeinden wie Detroit nicht mitbekommen. Zudem habe er keine «glaubwürdigen Lösungen» für die Herausforderungen geboten, denen Amerika gegenüberstehe. Zwar sehe sie, dass manche Bürger der Mittelschicht frustriert seien, doch stünden dem Land die besten Zeiten noch bevor. «Es gibt nichts, was Amerika nicht tun kann, wenn wir es zusammen tun», erklärte sie.
Trumps Pläne für Steuersenkungen kämen nicht zuletzt seinen eigenen Firmen zugute, kritisierte Clinton. «Er würde einen niedrigeren Satz zahlen als Millionen Mittelschichtfamilien.» Von solchen Steuersenkungen würden laut Clinton vor allem grosse Konzerne, Millionäre und Wall-Street-Manager profitieren. «Donald Trump will Steuersenkungen in Billionenhöhe an Leute wie sich selbst geben», erklärte sie. (foa/fal/sda/afp)
Clintons Meinung zum Abkommen TPP
Hillary Clinton hat sich gegen das umstrittene transpazifische Handelsabkommen TPP ausgesprochen. «Ich bin jetzt dagegen, ich werde es nach der Wahl bekämpfen und ich werde es bekämpfen, wenn ich Präsidentin bin.» Das sagte Clinton am Donnerstag in Warren bei Detroit (Michigan). Mit dem Abkommen wollen die USA ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit mit elf weiteren Pazifik-Ländern regeln.
Präsident Barack Obama hat die Partnerschaft massgeblich vorangetrieben. Experten sehen im Falle eines Scheiterns von TPP auch grössere Gefahren für ein amerikanisch-europäisches Abkommen (TTIP). (sda)