Syrische Flüchtlinge: Clowns sorgen für ein Kinderlachen im Elend

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Syrische FlüchtlingeClowns sorgen für ein Kinderlachen im Elend

Kinder in Flüchtlingslagern leiden besonders unter dem Krieg. Ein Auftritt von Clowns im jordanischen Camp Saatari lässt sie ihr Schicksal für einen Moment vergessen.

Jamal Halaby
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Ein Kinderlachen ist selten im jordanischen Flüchtlingslager Saatari. Doch am Sonntag gab es dazu Gelegenheit für einige der syrischen Jungen und Mädchen, die dort Zuflucht gefunden haben: Fünf Clowns aus Europa machten für etwa 60 Kinder ihre Spässe. «Das war das Beste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe», sagte die zehnjährige Rana Siad. «Es hat grossen Spass gemacht, und ich fand es toll.»

Mehr als zwei Millionen Syrer sind wegen des Bürgerkriegs aus ihrer Heimat geflohen. Davon sind nach Angaben der UN rund 1,1 Millionen Kinder, drei Viertel davon unter zwölf Jahren. In Saatari leben rund 100'000 Menschen zusammengepfercht. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren stellen etwa 40 Prozent von ihnen.

Das Lachen als Ziel

Die rund einstündige Clown-Show war dort eine Premiere. Die fünf Komödianten gehören zur spanischen Gruppe Mabsutins, die mit der amerikanischen Organisation Clowns ohne Grenzen zusammenarbeitet.

«Es war gut, den syrischen Flüchtlingskindern ein Lachen zu bringen und sie den Krieg für eine kleine Weile vergessen zu lassen», sagte Moises Queralt, ein Spanier, der unter dem Namen Peixoxo auftritt. «Unser Ziel war es, ein Lächeln auf die Gesichter der syrischen Flüchtlingskinder zu bringen, die wegen des Kriegs leiden.»

«Elend für eine Stunde vergessen»

Queralt spielte die Figur des Pinocchio mit der langen Nase. Er jonglierte mit Bällen und Flaschen und tanzte zum Rhythmus von Trommelschlägen. Sein junges Publikum applaudierte und jubelte, während einige spielerisch nach ihm grapschten.

Clowns «haben uns unser Elend für eine Stunde vergessen lassen», sagte der zwölfjährige Mohammed Saidan. Nach dem Ende der Show erwartete ihn allerdings wieder ein kalter Wind im staubigen Flüchtlingscamp. «Als es vorbei war, hatte uns die Wirklichkeit wieder: Wir sind Flüchtlinge ohne Zuhause.»

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