Luzerner NGO fordert Unternehmen zur Rechenschaft für Plastikabfall auf

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«Trash Heros»«Süssgetränkeproduzenten müssen zur Rechenschaft gezogen werden»

Die Schweizer Umweltorganisation «Trash Hero World» darf bei den globalen Plastikabkommen in Paris mitreden. Die Luzerner wollen die Welt von Plastik befreien. 

Fiona Gaudenzi
von
Fiona Gaudenzi
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Die Non Governmental Organisation «Trash Hero World» mit Sitz in Inwil im Kanton Luzern setzt sich international gegen Plastikabfälle ein. 

Die Non Governmental Organisation «Trash Hero World» mit Sitz in Inwil im Kanton Luzern setzt sich international gegen Plastikabfälle ein. 

Trash Hero World
Nun darf die Luzerner NGO an dem globalen Plastikabkommen «Intergovernmental Negotiating Committee» in Paris mitreden und Vorschläge abgeben, wie das weltweite Plastikmüllproblem angegangen werden soll.

Nun darf die Luzerner NGO an dem globalen Plastikabkommen «Intergovernmental Negotiating Committee» in Paris mitreden und Vorschläge abgeben, wie das weltweite Plastikmüllproblem angegangen werden soll.

Trash Hero World
Dabei liegt der Fokus der NGO darauf, die Produzenten von Einwegplastik zur Rechenschaft zu ziehen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

Dabei liegt der Fokus der NGO darauf, die Produzenten von Einwegplastik zur Rechenschaft zu ziehen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

Trash Hero World

Darum gehts

  • Die Non Governmental Organization «Trash Hero World» aus Inwil LU setzt sich weltweit gegen Abfälle von Einwegplastik ein. 

  • Die Luzerner Organisation darf bei den globalen UN-Plastikabkommen in Paris mitreden.

  • Die Luzerner möchten die Produzenten von Einwegplastik in die Verantwortung nehmen. 

  • Mit Clean-Ups befreien sie mit Freiwilligen Parks oder Badis von Müll.

  • Aktuell befreien sie Strände in Südostasien von Abfall.

Luzern goes Paris: Am 29. Mai darf «Trash Hero World» aus Inwil im Kanton Luzern bei den Verhandlungen über das globale Plastikabkommen «Intergovernmental Negotiating Committee» der UN eigene Vorschläge einbringen. Gefragt sind Lösungen, wie das weltweite Plastikmüllproblem angegangen werden soll. Denn die Schweizer Nichtregierungsorganisation ist international tätig – und kennt die Littering-Probleme vieler Orte auf der Welt, weil die «Trash Heros» dort selber auf den Strassen unterwegs sind. 

«Unser Ziel an den Verhandlungen ist es vor allem, dass mehr die Produzenten und weniger die Konsumenten für deren Plastikabfall in die Verantwortung genommen werden», so Vanessa Rieser, Office Managerin der NGO. Bei ihren Clean-Ups zählt die Organisation nämlich die Marken der Plastikabfälle. Coca Cola ist Spitzenreiter. «Solche Unternehmen sollen endlich zur Rechenschaft gezogen werden», sagt Rieser. 

Kinder wollen auch aufräumen

«Trash Hero World» gibt Freiwilligen auf der ganzen Welt ihr Wissen über Plastikabfall weiter und die weltweit 140 Chapter veranstalten in ihren Regionen eigene Aufräumaktionen. Zum Beispiel in Südostasien bilden die Luzerner, Teams aus. «Dort ist der Umgang mit Abfall ganz anders als bei uns. Nach unseren Infoanlässen bauen sie Abfallstationen und Müllsammlungsstellen. Sie räumen auch Strände auf, selbst wenn diese zwei Tage später wieder übersäht sind mit Abfall», erzählt Rieser. 

Auch in der Schweiz sind die Abfallhelden regelmässig unterwegs. «Diesen Mittwoch werden wir die Badis Ufschötti und Tribschen von Abfall befreien», sagt Rieser. Anderthalb Stunden wird Müll gesammelt und eine halbe Stunde wird sortiert und anschliessend korrekt entsorgt. 

«Wir haben zudem ein Kinderbuch, das Kinder bereits in den frühsten Jahren sensibilisieren soll, weniger Röhrli zu benutzen oder dass PET-Flaschen nicht auf den Boden gehören», so Rieser weiter. Das Buch hat Erfolg: «Kinder haben sich mit dem Wunsch bei uns gemeldet, eine Aufräumaktion zu organisieren.» 

«Mach das, was für dich möglich ist»

Laut Rieser sei es nicht möglich, die Welt komplett plastikfrei zu machen. «In der Medizin zum Beispiel wäre das undenkbar. Aber dass beim Take Away einmal weniger eine Plastikverpackung verwendet wird oder dass Hotels auf die kleinen Duschmittelverpackungen verzichtet, ist durchaus machbar und bewegt bereits viel.» 

«Wir wollen die Leute daran erinnern, dass nicht alle umweltbewusste Menschen extreme Massnahmen ergreifen oder sich militant dafür einsetzen müssen, um etwas zu bewirken», sagt Vanessa Rieser. Langfristig sei es erfolgreicher, «wenn eine Million Menschen das machen, was für sie im Rahmen des Möglichen liegt und so ihren Plastikabfall reduzieren – als wenn 100 Menschen komplett abfallfrei leben». 

Abfall im Alltag reduzieren einfach gemacht 

Finanziert wird die Organisation durch Spenden. «Und ohne die vielen Stunden Freiwilligenarbeit unserer Trash Heroes weltweit oder ohne die pro bono Leistungen von unseren Fachpersonen in der Schweiz, wäre das alles nicht möglich.»  

Vanessa Rieser hat 20 Minuten gegenüber Tipps gegeben, wie ohne grossen Aufwand im Alltag auf Plastikabfall reduziert werden kann: 

  • Anstatt aus PET-Flaschen zu trinken, lieber eine wiederverwendbare Trinkflasche, zum Beispiel aus Glas mit ins Büro nehmen.

  • Für den Einkauf eine eigene Tragetasche mitnehmen, auch eine für das Gemüse und dabei auf die Raschelsäckli verzichten.

  • Beim Einkauf von Gemüse darauf achten, dass diese nicht unnötig in Plastik verpackt sind. 

  • Bei der Packung von Nudeln lieber zur Kartonverpackung als zur Plastikverpackung greifen. 

  • Kosmetikprodukte verwenden, die wiederbefüllbar sind.

  • Den Konsum allgemein reduzieren und nur Lieblingsteile kaufen. 

  • Dinge wieder verwenden, reparieren oder wenn man sie nicht mehr will, verschenken. 

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