Viererfeld Bern: Containerdorf für Flüchtlinge ist fertig – nächste Woche ziehen 100 Ukrainer ein

Aktualisiert

Viererfeld BernContainerdorf für Flüchtlinge ist fertig – nächste Woche ziehen 100 Ukrainer ein

Die erste Wohnsiedlung im Berner Viererfeld ist fertig. Jetzt fehlen nur noch die neuen Bewohnerinnen und Bewohner. Am Montag dürfen erste Ukrainerinnen und Ukrainer rein.

Dominique Dussling
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Dominique Dussling
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Der erste Teil des Containerdorfs im Viererfeld in Bern ist fertig. Ab nächster Woche können ukrainische Geflüchtete einziehen.

Der erste Teil des Containerdorfs im Viererfeld in Bern ist fertig. Ab nächster Woche können ukrainische Geflüchtete einziehen.

20min/Matthias Spicher
Die Geflüchteten sollen ein autonomes Leben führen können. Die Stadt setzt deshalb auf «Hilfe zur Selbsthilfe».

Die Geflüchteten sollen ein autonomes Leben führen können. Die Stadt setzt deshalb auf «Hilfe zur Selbsthilfe».

20min/Matthias Spicher
Die Ukrainerinnen und Ukrainer werden in den Betrieb eingebunden und sogar eine Schule wird eingerichtet.

Die Ukrainerinnen und Ukrainer werden in den Betrieb eingebunden und sogar eine Schule wird eingerichtet.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

Die Bauarbeiten für die erste Container-Wohneinheit im Viererfeld Bern sind nach drei Monaten offiziell abgeschlossen. Am 11. Juli, kaum eine Woche später, sollen die ersten Ukrainerinnen und Ukrainer einziehen. Bis zu 1000 Flüchtlinge sollen bei Bedarf im Containerdorf untergebracht werden – vorerst dürfen jedoch erst 100 Personen rein. In den kommenden Wochen müssen vorerst «Abläufe erprobt und laufend optimiert werden»,  so die Stadt Bern. Zwei weitere Wohnblöcke sollen in den nächsten vier Wochen fertiggestellt und bezugsbereit sein. Weitere Wohnblöcke erhalten nur bei Bedarf eine Innenausstattung und dienen bis auf Weiteres als Reserve.

Das Ziel ist es, den Geflüchteten ein autonomes Leben zu ermöglichen. Die Stadt setzt auf «Hilfe zur Selbsthilfe». «In der Siedlung Viererfeld untergebrachte Menschen sollen ein selbstständiges Leben führen und für Unterkunft sowie Tagesstruktur Verantwortung übernehmen», heisst es in einer Mitteilung. Die Geflüchteten werden in den Betrieb eingebunden, helfen beim Pflegen und Putzen der Gebäude, kochen und kaufen selbst ein. Fachpersonal der Heilsarmee steht als Ansprechpersonen zur Verfügung. 

Keine Dauerlösung für Geflüchtete

Im Verwaltungsgebäude wird eine Schule eingerichtet. Nach den Sommerferien können Kinder, die noch nicht in eine Regelklasse eingeschult wurden, dort den Unterricht besuchen. Erwachsene haben Zugang zu Sprachkursen, zu Angeboten der Arbeitsvermittlung und werden beim Suchen von eigenem Wohnraum angeleitet. 

Die Siedlung soll aber keine Dauerlösung für Geflüchtete sein, sondern «einen Ort des Ankommens und des Willkommens» schaffen. Menschen aus dem umliegenden Quartier werden ermutigt, die neue Siedlung ins Quartierleben mit einzubinden. Die Minicontainerstadt sei aber in erster Linie eine «Durchgangsstruktur»: Ukrainerinnen und Ukrainer soll der Weg erleichtert werden, in reguläre Wohnungen umzuziehen.

Ursprünglich hätte das Containerdorf bereits vor einem Monat bezogen werden können. Weil der Bund dem Kanton Bern jedoch seit Wochen keine Flüchtlinge mehr zuteilt, hat sich der Bezug verzögert. 

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