Tschüss, Papier-Wahnsinn Coop stoppt den automatischen Ausdruck der Kassenzettel
Der Detailhändler gibt physische Kassenzettel ab sofort nur noch auf Wunsch der Kundinnen und Kunden ab. Damit will Coop bis zu 400 Tonnen Papier einsparen.
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Darum gehts
Sie liegen oft in und vor den Filialen auf dem Boden oder landen nach einmaligem Anschauen direkt im Abfall: Die automatisch ausgedruckten Kassenzettel. Den unnötigen Zettel-Wahnsinn will Coop nun weiter eingrenzen.
An den bedienten Kassen druckt der Detailhändler die Quittungen ab Dienstag nicht mehr automatisch, wie Coop in einer Mitteilung schreibt. Den Zettel gibt es dann nur noch bei Bedarf. Coop führt die Änderung in den Coop-Supermärkten, den Lebensmittelabteilungen der Coop-City-Warenhäuser, den Karma- und Sapori-Verkaufsstellen sowie bei Coop to go ein.
400 Tonnen Papier einsparen
Auf den automatischen Druck der Kassenzettel verzichtet Coop an den Self-Checkouts seit über zwei Jahren. Wie eine Sprecherin auf Anfrage sagt, habe man dabei festgestellt, dass die Kundinnen und Kunden den Kassenzettel vermehrt nicht mehr wünschen. Diesem Bedürfnis komme Coop nun auch an den bedienten Kassen nach.
Die Änderung an den Kassen erfolgt im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitsstrategie von Coop. Mit dem Verzicht auf automatisch ausgedruckte Kassenzettel will das Unternehmen über 400 Tonnen Papier pro Jahr einsparen.
Laut Coop haben die Besitzerinnen und Besitzer einer Supercard seit 2015 die Möglichkeit, den digitalen Kassenzettel zu aktivieren. Neu wird der Kassenzettel nicht mehr per E-Mail versendet, sondern ist nach jedem Einkauf automatisch auf Supercard.ch unter «Meine Einkäufe» hinterlegt. Dort sind ab sofort auch die Garantiescheine einsehbar.
Auch Swisscom verzichtet
Die Konkurrentin Migros teilt auf Anfrage mit, dass ihre Kundinnen und Kunden ebenfalls auf den automatisch gedruckten Kassenzettel verzichten könnten. Dafür ist aber eine Registrierung beim Cumulus-Treueprogramm nötig. Im Migros-Account lässt sich die Option einstellen, die Kassenbons nur noch digital zu erhalten.
Mittlerweile gibt es diese Option für Cumulus-Kundinnen und -Kunden nicht nur beim Self-Checkout, sondern auch an den bedienten Migros-Kassen. Diese seien mit einem neuen System ausgerüstet worden, wie ein Sprecher erklärt. «Die papierlose Quittung ist also für die überwiegende Mehrheit der Kunden bereits seit mehreren Monaten möglich.»
«Kassenzettel als Beweis»
Rund 80 Prozent aller Kundinnen und Kunden in der Migros seien beim Cumulus-Programm registriert. Allerdings: Wer keine Cumulus-Karte hat, erhält noch immer einen ausgedruckten Kassenbon – sowohl am Self-Checkout als auch an der bedienten Kasse.
«Für viele ist der Kassenzettel nach wie vor ein Beweis des Einkaufs, der gerne eine Zeit lang aufbewahrt wird», so der Sprecher. Er betont, dass die Quittungen der Migros den chemischen Stoff Bisphenol nicht enthalten und somit unbedenklich entsorgt werden können.