BoykottCoop wirft russische Lebensmittel aus dem Sortiment
Die Schweizer Detailhändler reagieren auf den Ukraine-Krieg. Coop und Globus beziehen derzeit keine Produkte mehr aus Russland, Restbestände werden abverkauft. Die Migros hingegen wartet ab.
- von
- Dominic Benz
Darum gehts
Coop zieht die Reissleine bei russischen Produkten. Der Detailhändler wirft entsprechende Lebensmittel aus den Regalen. «Coop hat sich aus aktuellem Anlass entschieden, vorläufig keine Lebensmittel aus diesem Herkunftsland mehr zu beziehen. Bestehende Bestände werden noch abverkauft, um Food-Waste zu vermeiden», teilt eine Coop-Sprecherin auf Anfrage von 20 Minuten mit.
Es seien nur eine Handvoll Produkte betroffen, da Coop nur sehr wenige Lebensmittel aus Russland beziehe. Dazu gehörten beispielsweise zwei Wodka-Sorten und Tiefkühl-Fische.
Globus kippt Kaviar und Wodka
Auch Globus reagiert auf den Krieg. Das Warenhaus führt in seiner Lebensmittelabteilung Delicatessa insgesamt 15 Lebensmittel aus Russland. Auf Neubestellungen verzichtet Globus nun, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.
Bei den betroffenen Produkten handelt es sich um Wabenhonig, Beluga-Kaviar und diverse Wodkas. Laut Globus machen 80 Prozent des Umsatzes mit russischen Produkten der Verkauf von Wodka aus.
Migros verzichtet nicht
Auf einen Boykott von russischen Produkten verzichtet vorläufig die Migros. Bei der Beschaffung von Produkten aus dem Ausland orientiere sich die Migros nach wie vor an den Vorgaben der offiziellen Schweiz. «Bis anhin hat der Bundesrat keinen Boykott russischer Waren verhängt», teilt das Unternehmen mit.
Die Migros folge diesem Vorgehen derzeit und beobachte die Entwicklung aufmerksam und mit grosser Betroffenheit. «Wer aus persönlicher Überzeugung auf Lebensmittel aus der Russischen Föderation verzichten möchte, kann dies dank der auf der Verpackung aufgedruckten, transparenten Herkunftsdeklaration selbstverständlich tun», betont die Migros.
Aldi beobachtet
Discounter Aldi Suisse teilt ebenfalls mit, die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine mit höchster Aufmerksamkeit zu beobachten . «Wir werden die Lage und mögliche Auswirkungen auf unsere Lieferketten weiterhin laufend beobachten und analysieren.»
Konkurrent Lidl Schweiz führt keine direkten Lieferbeziehungen mit Lieferanten aus Russland, heisst es auf Anfrage.