Weniger Fährverkehr: Corona bringt rosa Delfine zurück nach Hongkong

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Weniger FährverkehrCorona bringt rosa Delfine zurück nach Hongkong

Corona-bedingt wurde der Fährverkehr in der chinesischen Metropole Hongkong gestoppt. Plötzlich kamen Delfine zurück, welche man seit mehreren Jahren nicht mehr in diesem Lebensraum gesehen hat.

von
Lena Ogi
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Die Zahl der Buckeldelfine rund um Hongkong ist sprunghaft angestiegen.

Die Zahl der Buckeldelfine rund um Hongkong ist sprunghaft angestiegen.

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Die Säugetiere sind auch bekannt als chinesische weisse Delfine. Ihre Verfärbung variiert von weiss bis zartrosa (siehe Bild). 

Die Säugetiere sind auch bekannt als chinesische weisse Delfine. Ihre Verfärbung variiert von weiss bis zartrosa (siehe Bild).

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Die Tiere kehrten aufgrund des gestoppten Fährverkehrs nach Hongkong zurück. Da dieser Umweltsressfaktor eliminiert wurde, fühlen sich die Tiere wieder wohl. 

Die Tiere kehrten aufgrund des gestoppten Fährverkehrs nach Hongkong zurück. Da dieser Umweltsressfaktor eliminiert wurde, fühlen sich die Tiere wieder wohl.

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Die rosa Delfine sind wieder zurück! Die Zahl der indo-pazifischen Buckeldelfine rund um Hongkong ist sprunghaft angestiegen. Wegen der Corona-Pandemie gab es eine bedingte Pause im Fährververkehr, welche der bedrohten Tierart eine Rückkehr ermöglichte.

Die Meereswissenschaftlerin Lindsay Porter von der Universität St. Andrews sagte, dass die Säugetiere - auch bekannt als chinesische weisse Delfine - in Teilen des Pearl River-Deltas zurückgekommen sind. Normalerweise meiden sie jene Gewässer wegen der Fähren, doch Corona-bedingt wurde der Fährverkehr bereits im März gestoppt.

Laut Porter zeige die Rückkehr der Tiere was passieren kann, wenn ein bedeutender Umweltstressfaktor plötzlich eliminiert wird: «Wir haben bemerkt, dass Delfine die wir seit fünf oder sechs Jahren nicht mehr im Lebensraum von Hongkong gesehen haben, wieder da sind.»

Seit März ist die Zahl der Delfine um 30% gestiegen

«Diese Gewässer, die einst eine der verkehrsreichsten Durchgangsstrassen Hongkongs waren, sind sehr ruhig geworden», sagte Porter, die von Hongkong aus drei Jahrzehnte lang Delfine untersucht hat. Wenig überraschend ist demnach, dass die Zahl der Delfine in diesem Gebiet seit März um bis zu 30% gestiegen ist. Dies gab den Wissenschaftlern die einmalige Gelegenheit zu untersuchen, wie sich der Unterwasserlärm auf das Verhalten der Tiere auswirkt.

Porter und ihr Team arbeiten bei ihren Forschungen mit Fotografie, Unterwasser- und Drohnenaufnahmen. Ziel ihrer Arbeit ist es, herauszufinden, wie auch andere Delfin-Populationen gerettet bzw. geschützt werden können.

Der Buckeldelfin

Aufgrund ihres buckelartigen Rückens werden die Säugetiere Buckeldelfine oder auch Sousa genannt. Die Delfine erreichen eine Länge von zwei bis drei Metern und können in der Färbung sehr unterschiedlich – braungrau, grau, rosa oder weiss - sein. In China gilt der Buckeldelfin auch als «Panda der Meere». Denn dort sind sie besonders stark bedroht und dementsprechend gut geschützt. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine GRD sagt, dass es rund 2000 Delfine in den Meeresgebieten rund um China gibt. Buckeldelfine leben Küstennah und entfernen sich meist nicht weiter als 400 Meter von der Küste.

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