OberösterreichCorona-Skeptiker fuhr mit toter Ehefrau im Kofferraum durch die Gegend
Ein polizeibekannter Massnahmen-Kritiker hat die Polizei bei einer Kontrolle überrascht: Er führte sie zu einer Leiche im Kofferraum. Auch die drei Kinder des Mannes sassen im Auto.
Darum gehts
Ein polizeilich gesuchter Corona-Skeptiker ist bei einer Kontrolle angehalten worden.
Im Wagen von Florian O. (39) sassen seine drei Kinder – und im Kofferraum lag seine tote Ehefrau.
Nun muss sich der einschlägig vorbestrafte Mann erneut vor Gericht verantworten.
«Ich weiss, nach mir wird gesucht. Ich habe keinen Führerschein und eine Leiche in meinem Kofferraum»: Mit diesen Worten begrüsste Florian O. (39) aus dem oberösterreichischen Puchenau bei Linz die Polizeibeamten, die ihn im Rahmen einer Verkehrskontrolle gestoppt hatten. Und er hatte die Wahrheit gesagt: Als die verdutzten Beamten den Kofferraum öffneten, lag darin eine leblose, in weisse Leintücher eingewickelte Frau. Bei der Leiche handelte es sich um O.s Ehefrau, die wenige Stunden zuvor gestorben war.
Bei der Kontrolle sassen auch die drei Kinder des Paares – zwei Söhne im Alter von elf und 15 Jahren und die fünfjährige Tochter – im Wagen. Florian O. erklärte, er habe die Kinder gerade zu ihren Grosseltern bringen wollen, weil seine Frau wenige Stunden zuvor ihrer – unbehandelten – Krebserkrankung erlegen war. Sie sei unter freiem Himmel im Beisein der Familie gestorben und er habe im Sinn gehabt, ihre Leiche vor einem Spital abzulegen.
Opfer des Holocaust verhöhnt
«Es gibt nach aktuellem Ermittlungsstand keinen Grund, an den Angaben des Mannes zu zweifeln», sagte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Linzer Staatsanwaltschaft, gemäss den «Oberösterreichischen Nachrichten». Florian O. war für die Behörden allerdings kein Unbekannter: Der Gärtner hatte während der Pandemie in Linz Kritiker-Demos organisiert und dort Reden gehalten. Er hatte trotz der Ausgangssperre auch Gartenpartys mit bis zu 90 Personen abgehalten und dort gegen die Behörden gehetzt.
Dabei verstiess er auch gegen das NS-Verbotsgesetz, weil er die Ausgangsbeschränkungen und die Impfpflicht mit dem Holocaust verglichen hatte. Dies wurde ihm als «gröbliche Verharmlosung des nationalsozialistischen Völkermordes» ausgelegt. Im März 2022 wurde er dann unter anderem wegen Verleumdung, Beleidigung und falscher Beweisaussage zu einem Jahr Haft verurteilt, aber nach drei Monaten entlassen. Zudem wurde er schuldig befunden, bei einer früheren Verkehrskontrolle absichtlich einen Polizisten angefurzt zu haben.
O. hätte im August 2022 zu einem weiteren Prozess erscheinen müssen, tauchte jedoch unter. Seit da wurde nach ihm gefahndet. Nun wurde er erwischt – und wird sich vor der Justiz auch wegen Störung der Totenruhe und unterlassener Hilfeleistung verantworten müssen.
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