Angeblicher «Impftoter»Corona-Skeptiker ist nicht mehr Arzt in Altersheim in Ebikon LU
Corona-Skeptiker haben die Meldung über einen angeblichen Impftoten in einem Altersheim Ebikon LU in die Welt gesetzt, berichteten «Tages-Anzeiger» und «Sonntagszeitung». Der betreffende Arzt war bereits im Sommer als Corona-Skeptiker aufgefallen.
- von
- Martin Messmer
Darum gehts
Corona-Skeptiker stellten einen Zusammenhang zwischen dem Tod eines demenzkranken 91-Jährigen mit Vorerkrankungen und einer Corona-Impfung her, die der Mann erhalten hatte.
Noch am selben Tag dementierte die Arzneimittelbehörde Swissmedic den Zusammenhang.
Der involvierte Arzt war bereits im Sommer als Corona-Skeptiker in den Schlagzeilen.
Die Gemeinde Ebikon LU beendete den Vertrag mit ihm deswegen schon damals. Der Vertrag lief nun im Dezember 2020 aus, zwei Tage nach dem besagten Todesfall.
Am 30. Dezember meldete das Online-Portal «Zeitpunkt.ch», das von einem Corona-Skeptiker herausgegeben wird, ein 91-Jähriger in einem Altersheim in Ebikon sei verstorben, nachdem er fünf Tage zuvor gegen Corona geimpft worden sei. «An Heiligabend geimpft, fünf Tage später tot», lautete der Titel des Artikels. Die Meldung verbreitete sich schweizweit schnell, gar im Ausland machte der angebliche «Impftote» die Runde. Abklärungen der Arzneimittelbehörde Swissmedic jedoch haben noch am selben Tag ergeben, dass «aufgrund der Krankengeschichte und des Krankheitsverlaufs ein Zusammenhang zwischen dem Tod und der Covid-19 Impfung höchst unwahrscheinlich ist».
Die «Sonntagszeitung» schreibt nun, dass der Arzt, der die Meldung über den Todesfall verbreitet habe, ein bekannter Corona-Skeptiker sei. Er sei auch schon öffentlich an Demonstrationen aufgetreten. Er habe einen eingeweihten Kreis von Corona-Skeptikern über den Todesfall in Ebikon per Mail informiert. Der Corona-Skeptiker hatte gegenüber 20 Minuten schon im Sommer unter anderem gesagt, dass er die Maskenpflicht zum Teil sogar schädlich finde. Wegen seiner Haltung kündigte damals die ganze Belegschaft seiner Praxis.
Sein Vertrag lief zwei Tage nach dem Todesfall aus
Laut dem aktuellen Artikel der «Sonntagszeitung» ist der Mann seit einigen Tagen nicht mehr im Altersheim Höchweid in Ebikon LU, wo sich der Todesfall ereignete, tätig. Der Vertrag mit dem Arzt sei bereits im Sommer aufgelöst worden – wegen Differenzen über die Schutzmassnahmen. Sein Vertrag sei kürzlich ausgelaufen, zwei Tage nach dem Todesfall.
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