Credit SuisseGründliche Aufarbeitung – Bundesrat befürwortet Credit-Suisse-PUK
Die Credit Suisse wird für drei Milliarden Franken von der UBS übernommen. Im Live-Ticker finden Sie alle News und Reaktionen zum historischen Bankendeal.
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- Newsdesk
Zusammenfassung:
Die Schweizer Grossbank UBS übernimmt den angeschlagenen Konkurrenten Credit Suisse für knapp drei Milliarden Franken.
Die Aktionäre der Krisenbank sollen demnach eine UBS-Aktie für 22,48 Credit-Suisse-Aktien erhalten.
Die Zentralbank der Schweiz kündigte an, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS mit einer Liquiditätshilfe von bis zu 100 Milliarden Franken zu unterstützen.
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Bundesrat unterstützt PUK
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom Freitag seine Stellungnahme zum Bericht des Büros des Nationalrates vom 30. Mai 2023 betreffend die parlamentarische Initiative 23.427 «Einsetzung einer PUK zur Untersuchung der Verantwortlichkeiten der Behörden und Organe rund um die Credit Suisse Notfusion mit der UBS» verabschiedet, wie er in einer Medienmitteilung schreibt.
Der Bundesrat erachtet eine gründliche Aufarbeitung der Geschehnisse, die zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS geführt haben, als notwendig und sinnvoll. Das vorgelegte Mandat ist aus Sicht des Bundesrates so ausgestaltet, dass es diese gründliche Aufarbeitung ermöglicht. Er begrüsst daher die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission und sichert dem Parlament seine volle Unterstützung zu. (fos)
PUK zur Credit Suisse dürfte an Sommersession aufgegleist werden
Mit Beginn der Sommersession am Dienstag wird auch die Parlamentarische Untersuchungskommission (kurz PUK), die die Vorgänge bei der Rettung der Credit Suisse untersuchen soll, zum Thema werden. Zunächst muss das Parlament entscheiden, ob es überhaupt eine PUK will. Zwar ist eine Untersuchungskommission fast immer mit hohen Kosten verbunden, angesichts der Empörung, die viele Politiker über die Rettung einer weiteren Grossbank kundtaten, dürfte sie aber trotzdem zustande kommen.

Das Parlament wird die PUK, die die CS-Übernahme untersuchen soll, wohl gutheissen.
Es wird erwartet, dass die Parlamentarier den Auftrag der PUK weit formulieren, um ihren Mitglieder zu erlauben, tiefen Einblick in die Abläufe und Prozesse der Credit Suisse zu nehmen. Bereits im März forderten die Geschäftsprüfungskommissionen der beiden Räte, nicht nur die Ereignisse während der CS-Krise und der darauffolgenden Übernahme zu untersuchen, sondern auch weiter in die Vergangenheit zu blicken und zu überprüfen, ob schon zuvor Fehler gemacht wurden.
EU soll CS-Übernahme durch die UBS zustimmen
Die UBS ist der erfolgreichen Übernahme der Credit Suisse wohl einen Schritt näher. Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, wird die Schweizer Grossbank voraussichtlich die uneingeschränkte kartellrechtliche Genehmigung der Europäischen Union für die geplante Übernahme der CSe erhalten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag mitteilten.

Die EU-Kommission hat die CS-Übernahme durch die UBS offenbar gutgeheissen.
Die Europäische Kommission, die ihre vorläufige Prüfung der Transaktion bis zum 7. Juni abschließen soll, und die Credit Suisse lehnten eine Stellungnahme ab. Die UBS, die gemessen an den Vermögenswerten doppelt so gross ist wie die Credit Suisse, hat bislang ebenfalls nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur reagiert. (bho)
Übernahme der CS soll Anfang Juni abgeschlossen sein
Die UBS will die Übernahme der Credit Suisse bis «Ende Mai oder Anfang Juni» abgeschlossen haben. Der UBS-Chef Sergio Ermotti sagte am Mittwoch bei seinem Auftritt an der Finanzmesse «Finanz 23», dass man weiterhin noch auf die Bewilligungen der Aufsichtsbehörden in wichtigen Ländern warte.

UBS-CEO Sergio Ermotti.
Weiter sagte Ermotti, dass ein Stellenabbau aufgrund der Übernahme nicht vermieden werden könnte. Er gab sich überzeugt, dass ein grosser Teil Fluktuationen über Pensionierungen abgewickelt werden kann. Mitarbeitende, die entlassen werden, sollen einen «grosszügigen Sozialplan» erhalten.
«Wir werden zudem alles tun, damit es zu keinen Verlusten für die Steuerzahler kommt», sagt Ermotti. Bevor die Staatsgarantie greife, müsse die Bank potenzielle Verluste von fünf Milliarden tragen. (jar)
Anleihen für wertlos erklärt – 360 Millionen Franken Boni gehen flöten
Die Credit Suisse hat ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass die aufgeschobenen Prämien für Anleihen, die durch den Notverkauf an die UBS vernichtet wurden, ebenfalls auf null gesetzt werden, wie Bloomberg berichtet.
Nach Angaben von Insidern werden sogenannte bedingte Kapitalprämien gestrichen, die Ende 2022 einen Wert von 360 Millionen Schweizer Franken (403 Millionen Dollar) hatten. Ein Sprecher der Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab, während ein Vertreter der Finma auf eine Anfrage nicht reagierte.
Der Schweizer Kreditgeber war gezwungen, eine Abschreibung von etwa 17 Mrd. Dollar an Schulden vorzunehmen, da das Geschäft staatliche Unterstützung beinhaltete. Obwohl die bedingten Kapitalzuteilungen mit ähnlichen Risiken behaftet waren, führte die Bank Gespräche mit der Aufsichtsbehörde Finma, um sie möglicherweise von der Abschreibung auszunehmen, so die Insider.
UBS soll Massenentlassung aufschieben
Kommende Woche werden die Credit Suisse und die UBS ihre Zahlen präsentieren. Bei der CS sind die Erwartungen tief, nachdem viele Kunden viel Geld abgezogen haben. Von der neuen CS-Besitzerin hingegen erhofft man sich Informationen darüber, wie die neue grosse Bank aussehen könnte und zu wie vielen Entlassungen es kommen wird.

Präsentiert nächste Woche ihren Bericht: Die UBS. (Archivbild)
Recherchen der «SonntagsZeitung» haben ergeben, dass es vorläufig keine Entlassungen geben wird. Es könne kurzfristig sogar zu einer Aufstockung des Personals kommen. «Dies mindestens so lange der Übernahmevertrag noch nicht steht und die Fusion noch nicht überall bewilligt ist», schreibt die Zeitung. Bis dahin müssten die Banken doppelt geführt werden. Zudem sei es wegen der drohenden Entlassungen weltweit bereits «zu sehr vielen Kündigungen» gekommen.
Laut der «SonntagsZeitung» ist nun der 30. Juni als Übernahmedatum geplant. Ebenfalls Hoffnung auf weniger Entlassungen als befürchtet gibt das Szenario, die CS Schweiz auszugliedern.
Bundesrat ignoriert Nein zu CS-Kredit
Der Bundesrat will an den CS-Krediten festzahlten – trotz des Nein vom Nationalrat an der ausserordentlichen Session vom 11./12. April. Das schreibt der Bundesrat am Mittwoch in einer Medienmitteilung.
Der Nationalrat hat in der ausserordentlichen Session vom 11./12. April die dringlichen Verpflichtungskredite für Garantien zugunsten der Schweizerischen Nationalbank und der UBS zweimal abgelehnt.
Das Parlament habe diese Kredite unter der Prämisse beraten, dass eine Ablehnung keine rechtliche Wirkung entfaltet. Der Bundesrat teile diese Rechtsauffassung. (fur)
«Die kommen einfach hinten und vorne nicht draus»
Mit dem CS-Debakel will Alt-Bundesrat Ueli Maurer nichts zu tun gehabt haben. Die Vorwürfe, die seit Wochen aufkommen, er habe sich jahrelang gegen strengere Regeln für den Bankenplatz gewehrt, weist er zurück. Während der Live-Übertragung des Sechseläutens von Regionalsender Tele Züri sagte er: «All jene, die diese Kritik angebracht haben, kommen einfach hinten und vorne nicht draus und haben keine Ahnung, wie das Bankgeschäft abläuft. Sonst würde man nicht so blöde Fragen stellen und solche Kritik anbringen.»

Es sei schade, dass es mit der CS so weit gekommen sei, meinte Maurer. «Vielleicht hätte man das noch korrigieren können, aber das hat schon vor Jahren angefangen», sagte er. Er selbst habe das eng begleitet, meint Maurer jetzt. Dabei deutet er an, von der Mehrheit im Parlament nicht unterstützt worden zu sein.
Bei der Entscheidung, die CS von der UBS übernehmen zu lassen, wäre er gerne dabei gewesen, «um mitentscheiden zu können», sagt er zum Schluss. Ansonsten ist er glücklich mit seinem jetzigen Leben ausserhalb der Politik. (kle)
CS könnte Bund weitere acht Milliarden Franken kosten
Tagelang enervierte sich ganz Bundesbern über die Credit-Suisse-Affäre. Vom grössten Risiko des hastig geschmiedeten Rettungsplans für den Bund sprach aber kaum jemand: Von den für wertlos erklärten Obligationen in der Höhe von rund 16 Milliarden Franken. Dabei zeichnet sich ab, dass der Bund einen Teil dieser Milliarden zahlen muss, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Als Richtwert gilt der Börsenwert der Obligationen am 17. März. Und der betrug etwa acht Milliarden Franken.
Am Sonntag, 19. März, beschloss der Bundesrat, dass die Schulden der Credit Suisse ersatzlos gestrichen und damit ihre Besitzer de facto enteignet werden. Bei Enteignungen muss der Bund aber Entschädigungen zahlen. Das ist gegenüber ausländischen Gläubigern zusätzlich mit Investitionsschutzabkommen abgesichert. Die Schweiz hat mit über 100 Ländern solche Abkommen geschlossen.
Auf diese Abkommen wollen sich die Geschädigten bei ihren Klagen abstützen, wie Rechtsprofessor und Gläubigervertreter Thomas Werlen bestätigt. Aus Schweizer Sicht ist das brandgefährlich, weil bei solchen Streitigkeiten bilateral besetzte Schiedsgerichte mit ausländischen Richtern eingeschaltet werden. Im Ausland wurde die Enteignung hart kritisiert. So distanzierten sich bereits die Bank of England und die Europäische Zentralbank vom Vorgehen der Schweiz. (roy)
UBS könnte Jahresgewinn von 60 Milliarden verbuchen
Die US-Grossbank JP Morgan ist zuversichtlich, dass die UBS durch die Übernahme der Credit Suisse zu einem «Powerhouse» in der Vermögensverwaltung wird. Die gleichen Analystinnen und Analysten, welche in der Woche vor dem Knall eine Übernahme durch die UBS für die wahrscheinlichste Option hielten, sagten gemäss der «Handelszeitung», dass die Bank eines der attraktivsten Geschäftsmodelle im globalen Bankgeschäft haben werde.
«Die Transaktion hat das Potenzial, auf Basis der wirtschaftlichen Rentabilität sehr attraktiv zu sein», schreiben die Analysten und Analystinnen. Sie haben eine Prognose aufgestellt, nach welcher die kombinierte Gruppe bis 2027 einen Vorsteuergewinn von sieben Milliarden Dollar in der Vermögensverwaltung erzielen könnte.
Laut der Studie dürfte die UBS in diesem Jahr wegen der Übernahme sogar einen Buchgewinn von 60 Milliarden Dollar ausweisen. Diese Zahl erklärt sich dadurch, dass die UBS deutlich weniger für die Credit Suisse zahlt, als die Bank Eigenkapital ausweist.
Es handle sich dabei aber um einen rein buchhalterischen Effekt. Die Integration der CS werde ebenfalls Milliarden verschlingen. Für die Jahre 2023 bis 2027 erwartet JP Morgan insgesamt Kosten von 26,6 Milliarden Dollar. Die Summe setzt sich zusammen aus erwarteten vier Milliarden Verlust der übernommenen CS, knapp elf Milliarden für Restrukturierungskosten sowie fünf Milliarden Dollar erhöhten Reserven für die alten Rechtsfälle der CS. Hinzu kommen Kosten für den Bilanzabbau – vor allem in der Investmentbank – von geschätzt 5,4 Milliarden Dollar. Die Posten seien schwer zu schätzen, weshalb die Zahlen «mit grosser Vorsicht zu geniessen» seien, schreibt die «Handelszeitung». (jar)
UBS plant offenbar Börsengang von Credit Suisse Schweiz
Die Schweizer Grossbank trifft derzeit offenbar Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang der Schweizer Geschäftssparte der übernommenen Credit Suisse, wie «Inside Paradeplatz» berichtet.
Das Portal beruft sich auf Insiderquellen und berichtet, dass die UBS JPMorgan mit der Vorbereitung eines solchen Schrittes beauftragt hat. JPMorgan schätzt den Wert des Schweizer Geschäfts auf mindestens 10 Milliarden Dollar.
Sollte dieser Plan umgesetzt werden, würde die CS Schweiz als unabhängige Bank überleben und wahrscheinlich als «Unternehmerbank» auf dem Markt agieren. Die UBS würde ihre Beteiligung an der CS Schweiz als Finanzinvestition halten und müsste sie daher nicht konsolidieren, wie es im Bericht heisst.
Auf Anfrage von AWP verwies die UBS am Donnerstagmorgen auf die Ausführungen ihres Vizepräsidenten Lukas Gähwiler an der Generalversammlung von letzter Woche. Gähwiler betonte, dass zuerst die Übernahme abgeschlossen sein müsse, bevor strategische Entscheide über das Schweizer Geschäft getroffen würden. Grundsätzlich seien «alle Optionen auf dem Tisch».
Die Abspaltung der CS Schweiz würde der UBS Vorteile bringen, da somit der Wettbewerb auf dem Schweizer Markt sichergestellt werden könnte. Damit würde man wohl auch den kritischen Stimmen aus Wirtschaft und Politik, die im neuen CS- und UBS-Bankriesen eine potenzielle Gefahr für den Finanzplatz Schweiz sehen, entgegenkommen. Ausserdem würden möglicherweise nicht so viele Stellen verloren gehen, wie zunächst befürchtet. (bho)
UBS und CS sollen nach Madoff-Skandal blechen
Der Konkursverwalter des verstorbenen Milliardenbetrügers Bernard Madoff fordert Geld von den Schweizer Banken zurück. Laut Gotham City, einem Schweizer Portal für News aus der Justizbranche, belaufen sich die Forderungen auf fast eine Milliarde Dollar. Von dieser Summe entfalle fast die Hälfte auf die Credit Suisse und die UBS.
Sergio Ermotti wendet sich an CS-Mitarbeiter
Der neue UBS-Chef Sergio Ermotti hat sich am Donnerstagabend an die Mitarbeiter der Credit Suisse gewandt. Dabei betonte er, dass es «entscheidend» sei, sich auf die Kunden zu konzentrieren und das Geschäft am Laufen zu halten, während die Fusion der UBS und der Credit Suisse voranschreitet. Dies geht aus einer internen Memo hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Am Donnerstagabend hat der neue UBS-Chef Sergio Ermotti den CS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Nachricht geschickt.
«Wir dürfen uns nicht zu sehr von den Integrationsbemühungen ablenken lassen», so Ermotti weiter. «Es ist entscheidend für uns, dass wir uns weiterhin auf die Unterstützung unserer Kunden und die Aufrechterhaltung der operativen Exzellenz konzentrieren.»
Die UBS gab letzte Woche bekannt, dass sie Ermotti – ihren ehemaligen Chef von 2011 bis 2020 – wieder als CEO einstellen wird. Er soll die Fusion der CS und der UBS leiten, aus der eine Bank mit 1,6 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten und mehr als 120'000 Mitarbeitern hervorgehen wird. (bre)
Bundesrat will Boni der Credit Suisse reduzieren
Wie der Bundesrat in einer Medienmitteilung schreibt, hat er an seiner Sitzung vom Mittwoch das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) beauftragt, alle ausstehenden Boni der drei obersten Führungsebenen der Credit Suisse zu streichen beziehungsweise um 50 oder 25 Prozent zu kürzen.
Demnach muss die CS zudem prüfen, ob bereits ausbezahlte Boni zurückgefordert werden können, und dem EFD und der Finma darüber Bericht erstatten. Die UBS werde verpflichtet, in ihrem Vergütungssystem die erfolgreiche – also möglichst gewinnbringende – Verwertung der von der staatlichen Verlustgarantie erfassten Credit-Suisse-Aktiven als Kriterium festzulegen und allgemein das Risikobewusstsein weiterhin angemessen zu berücksichtigen.

Der Bundesrat streicht Kadern der Credit Suisse insgesamt zwischen 50 und 60 Millionen Franken.
Konkret sollen bei der Credit Suisse alle bis Ende 2022 ausstehenden Boni der höchsten Führungsstufe (Geschäftsleitung) gestrichen werden. Jene der ersten Führungsstufe unterhalb der Geschäftsleitung werden um die Hälfte, die der zweiten Führungsstufe unterhalb der Geschäftsleitung um ein Viertel reduziert.
Damit solle der Verantwortung der obersten Kader für die Situation der Bank Rechnung getragen werden. Betroffen seien rund 1000 Mitarbeitende, denen mit diesen Massnahmen ein Gesamtbetrag von insgesamt rund 50 bis 60 Millionen Franken entzogen werde. (bre)
Bundesanwaltschaft überprüft Credit-Suisse-Übernahme
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat eine Untersuchung der Credit Suisse-Übernahme eingeleitet, wie sie am Sonntag mitteilte. Gegenstand der Untersuchung seien mögliche Verstösse gegen das Strafrecht durch Regierungsbeamte, Aufsichtsbehörden und Führungskräfte der beiden Banken.
«Zahlreich Aspekte der Ereignisse rund um die Credit Suisse» würden die Untersuchung rechtfertigen. Die Bundesanwaltschaft machte jedoch keine spezifischen Angaben zu den einzelnen Aspekten, die sie untersuchen möchte.
Mark Pieth, Strafrecht- und Kriminologie-Professor von der Universität Basel, erklärt gegenüber CNN, dass die Bundesanwaltschaft möglicherweise die Verletzung von Geheimhaltungsvorschriften durch Beamte oder den Handel mit Insiderinformationen untersuchen könnte. Weiter sagte er, dass die im Rahmen des Deals geplante Auslöschung einiger Anleihegläubiger ebenfalls problematisch sei. (rfe)
Nationalratskommission empfiehlt Annahme des CS-Deals
Die Finanzkommission des Nationalrates empfiehlt, dass die beiden Verpflichtungskredite in Höhe von insgesamt 109 Milliarden Franken angenommen werden. Der Kommissionspräsident Roland Fischer der luzernischen GLP teilte dies am Donnerstag an einer Medienkonferenz mit. Das Geschäft wurde mit 17 Ja-Stimmen zu einer Nein-Stimme deutlich angenommen. (jar)
UBS muss Bund jeden Monat 21 Millionen Franken zahlen
Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht der Bund der UBS eine Garantie im Umfang von neun Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten aus bestimmten Aktiven, die die UBS im Rahmen der Transaktion übernimmt, sofern in Zukunft allfällige Verluste eine bestimmte Schwelle überschreiten sollten. Bei der Schweizerischen Nationalbank SNB können Credit Suisse und UBS einen Kredit von je 100 Milliarden beziehen.
Wie SRF nun berichtet, erhebt der Bund auf seine sogenannten Ausfallgarantien eine Prämie. Diese werde fliessen, selbst wenn die Darlehen nicht bezogen würden. Die UBS müsse dem Bund so jeden Monat 21 Millionen Franken Prämie zahlen. Der Preis für die «Bereitstellungsprämie» liege bei 0,25 Prozent für die 100 Milliarden Franken. Wenn der Bund also nie für die Credit Suisse Geld ausschütten müsse, würde die Bankübernahme so für den Bund zu einem guten Geschäft werden. (job)

Hausi Leutenegger hat mit CS-Aktien Geld verloren
Im Zuge des Credit-Suisse-Debakels hat auch Unternehmer Hausi Leutenegger (83) Geld verloren. Der Multimillionär habe sich einmal von einem Kundenberater überreden lassen, CS-Aktien zu kaufen, wie er zu Cash.ch sagt. «Da bin ich selber schuld», sagt er. Mit dem verlorenen Geld hätte er sich «einen Porsche kaufen» können. Ärgern würde er sich primär nicht über das verlorene Geld, sondern über die laut seiner Aussage «egoistischen CS-Banker». Leutenegger sagt dazu: «Sie sollten sich in Grund und Boden schämen.» (job)

Unternehmer Hausi Leutenegger hat mit CS-Aktien Geld verloren.
CS-Spitze muss auf Sonderbonus verzichten
Die Credit Suisse verzichtet auf einen geplanten Sonderbonus für die Geschäftsleitung, wie die Bank in einer Medienmitteilung schreibt. Zudem soll nicht über die Entlastung der Geschälftsleitung und des Verwaltungsrats abgestimmt werden.
Der Rückzug des Antrags erfolge «aufgrund der beispiellosen Umstände, die die Bank in den letzten Wochen betrafen und die zur geplanten Fusion zwischen Credit Suisse und UBS führten», schreibt die CS.
Nach CS-Debakel – Bundesrat geht bei «Too big to fail» über die Bücher
Der Bundesrat hat am 16. und am 19. März 2023 verschiedene Massnahmen beschlossen, um einen unmittelbar drohenden Ausfall der Credit Suisse (CS) und damit eine internationale Finanzkrise sowie einen ausserordentlich hohen Schaden für den Finanzplatz Schweiz und die gesamte Volkswirtschaft abzuwenden. Mit dem Massnahmenpaket, in dessen Zentrum die Übernahme der CS durch die UBS steht, konnte dieses Ziel aus Sicht des Bundesrats unter den gegebenen Umständen zu den tiefstmöglichen Kosten für Staat und Steuerzahlende erreicht werden.
Zusammen mit der Sonderbotschaft habe der Bundesrat auch eine gründliche Aufarbeitung der Ereignisse und eine umfassende Evaluierung des Too-big-to-fail-Regelwerks beschlossen, teilt er am Mittwoch mit. Das Eidgenössische Finanzdepartement wird dabei – unter Einbezug externer Gutachten – einerseits die Umstände gründlich analysieren, die dieses Massnahmenpaket nötig machten, und andererseits auch die Too-big-to-fail-Regulierung umfassend evaluieren. Die Ergebnisse sollen dem Parlament innert Jahresfrist im Rahmen des nächsten Berichts des Bundesrats zu den systemrelevanten Banken gemäss Artikel 52 des Bankengesetzes unterbreitet werden. Der Bericht wird auch zur Erfüllung von Postulaten dienen, die vom Parlament überwiesen werden. Sollten auch aufseiten des Parlaments Aufarbeitungen beschlossen werden, werde der Bundesrat darauf Rücksicht nehmen. (jar)