Credit Suisse: Alle News im Ticker

Schweizer Grossbank«Nationalbank hätte CS kaufen sollen» – Oswald Grübel kritisiert UBS-Übernahme

Die Credit Suisse wird für drei Milliarden Franken von der UBS übernommen. Im Ticker findest du alle News und Reaktionen zum historischen Deal.

von
Newsdesk

Zusammenfassung:

  • Die Schweizer Grossbank UBS übernimmt den angeschlagenen Konkurrenten Credit Suisse für knapp drei Milliarden Franken.

  • Die Aktionäre der Krisenbank sollen demnach eine UBS-Aktie für 22,48 Credit-Suisse-Aktien erhalten.

  • Die Zentralbank der Schweiz kündigte an, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS mit einer Liquiditätshilfe von bis zu 100 Milliarden Franken zu unterstützen.

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Montag, 20.03.2023
20:36

Grübel kritisiert Zusammenschluss

Oswald Grübel war sowohl CEO der UBS als auch der Credit Suisse. Dass die grösste Schweizer Bank die zweitgrösste geschluckt hat, hält er für keine gute Entscheidung. «Die Schweizer Nationalbank (SNB) hätte die Credit Suisse kaufen sollen. Sie kauft als Zentralbank sowieso Unternehmensaktien, allein in den USA für mehr als hundert Milliarden», sagt der 79-Jährige im Interview mit dem «Spiegel».

Externe Manager hätten die CS reorganisieren und der Staat sie später mit Gewinn zurück an die Börsen bringen können, so sein Vorschlag. Laut Grübel wäre das «keine grosse Sache gewesen». Es wäre laut ihm für den Finanzplatz und die exportabhängige Schweizer Wirtschaft besser gewesen, zwei Grossbanken zu haben.

Bereits am Donnerstag sorgte Grübel mit scharfer Kritik rund um das CS-Debakel für Aufsehen. In den Zeitungen der CH Media sagte er, dass bei der Credit Suisse «in den letzten 10 Jahren unfähige CEOs am Werk» gewesen seien. Ausserdem kritisierte er die Schweizerische Nationalbank dafür, dass sie nicht früher ein Statement abgegeben habe, so wie es die US-Notenbank nach der Pleite der Silicon Valley Bank getan hatte.

Die SNB sollte sich ein Beispiel an den Amerikanern nehmen. Werdet mal erwachsen!», sagte der ehemalige Top-Banker. Er verwies damals jedoch auch darauf, dass ein Zusammenschluss der UBS und der CS wirtschaftlich «wahrscheinlich das Richtige» sei. Ein grosser Stellenabbau in der Schweiz sei dann jedoch nicht zu vermeiden. (job)

 Laut Oswald Grüber hätte die Schweizer Nationalbank (SNB) die Credit Suisse kaufen sollen.

Laut Oswald Grüber hätte die Schweizer Nationalbank (SNB) die Credit Suisse kaufen sollen.

REUTERS
17:09

UBS-Aktie schliesst bei 17.33 Franken

Die UBS-Aktie schliesst am ersten Handelstag nach dem Bankenbeben bei 17.33 Franken. Das entspricht einem Plus von 1,26 Prozent. (job)

15:40

Anwaltskanzlei soll Klage vorbereiten

Ein Team von Anwälten aus der Schweiz, den USA und Grossbritannien soll mit einer Reihe von Inhabern von Additional Tier 1 (AT1)-Anleihen der Credit Suisse über mögliche rechtliche Schritte diskutieren, nachdem die staatlich unterstützte Rettung der Credit Suisse durch die UBS die AT1-Anleihen vernichtet hat. Das teilte die Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan am Montag mit. Die Kanzlei ist auch in Zürich ansässig.

Quinn Emanuel erklärte, dass sie mit den Inhabern der AT1-Anleihen der Credit Suisse, die einen «bedeutenden Prozentsatz» des gesamten Nominalwerts dieser Instrumente ausmachen, im Gespräch seien.

Etwas mehr als 17 Milliarden Dollar an Credit-Suisse-Anleihen, die als Additional Tier 1 oder AT1 bezeichnet werden, werden auf Anordnung der Schweizer Regulierungsbehörde im Rahmen einer UBS-Übernahme auf Null gesetzt. Quinn Emanuel sagte, dass ein Aufruf an die Anleihegläubiger wahrscheinlich am Mittwoch, den 22. März, stattfinden werde.

Im Rahmen der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS gehen die Inhaber von AT1-Anleihen der Credit Suisse leer aus, während die Aktionäre, die bei einem Zusammenbruch einer Bank oder eines Unternehmens in der Regel schlechter gestellt sind als die Anleihegläubiger, 3,23 Milliarden Dollar erhalten. In der Schweiz sehen die Anleihebedingungen vor, dass die Finanzaufsichtsbehörde bei einer Restrukturierung nicht verpflichtet ist, die traditionelle Kapitalstrukturhierarchie einzuhalten, wodurch die AT1-Anleihegläubiger der Credit Suisse den Kürzeren ziehen. (job)

13:16

UBS-Aktie erholt sich

Die UBS-Aktie startete am Montagmorgen deutlich im Minus bei unter 15 Franken, am Freitag waren es noch 17.11 pro Aktie. Am Montagnachmittag hat sich der Kurs wieder erholt. Die Aktie ist wieder knapp mehr als 17.60 Franken wert. Das entspricht einen Plus von über 3 Prozent. (job)

12:58

«Der Bund darf doch eine solche Idiotenfirma nicht retten!» – Ständerat Minder prangert UBS-Übernahme an

Der parteilose Ständerat Thomas Minder ist ein ausgewiesener Kritiker von Grossbanken. Es kommt daher wenig überraschend, dass er die Übernahme der Credit Suiss durch die UBS anprangert. «Der Bund darf doch eine solche Idiotenfirma nicht retten! Eine Bank muss Konkurs gehen können – wie alle anderen Unternehmen», sagte er in einem Interview mit dem «Blick».

Er hält die Übernahme und die damit einhergehenden Unterstützungsgelder der SNB für einen «riesigen Fehler». «Es entsteht eine neue Mammutorganisation. Dabei sind es immer wieder riesige Banken, die die Weltwirtschaft ins Wanken bringen», so Minder.

In dem Interview geht er gar noch einen Schritt weiter und fordert Konsequenzen für die Verantwortlichen: «Es kann nicht sein, dass der Verwaltungsrat ungeschoren davonkommt. Bisher wurde kein einziger zur Rechenschaft gezogen.» (rfe)

09:57

Bonus oder nicht? Die Lage ist unklar

Gemäss einem interen Schreiben der Credit Suisse sollen trotz der UBS-Übernahme weiterhin Bonuszahlungen durchgeführt werden. «Wir werden die Gehälter und Boni, soweit sie noch ausstehen, nach dem zuvor mitgeteilten Zeitplan auszahlen», so die Geschäftsführung im Memo.

Nun gibt es aber Zweifel, ob das überhaupt möglich ist. Bereits am Sonntag äusserte sich Finanzministerin Karin Keller-Sutter auf eine entsprechende Frage. Damals sagte sie, Beschränkungen seien nicht möglich.

Doch auf Nachfrage von SRF präzisierte die Finanzministerin: «Gegenüber dem CS-Management gibt es natürlich Massnahmen.» Das Bankengesetz sehe bei einer Unterstützung etwa ein Dividendenverbot oder Lohnmassnahmen vor. «Beides kann die eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma verfügen.»

Ob die Finma aber tatsächlich Massnahmen ergreift, ist unklar. Ein Sprecher sagt gegenüber SRF, in einem ersten Schritt wickle man nun die Übernahme ab. Erst später werde man Vergütungsfragen klären. (fur)

REUTERS/Denis Balibouse
09:33

Saudi National Bank fährt Verlust von einer Milliarde ein

Auslöser für die Talfahrt der Credit-Suisse-Aktie waren Äusserungen aus den Reihen des Grossaktionärs Saudi National Bank. Chairman Ammar Abdul Wahed Al Khudairy schloss in einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg TV zusätzliche finanzielle Unterstützung aus.

Jetzt wird klar: Die Saudi National Bank hat mit ihrem Investment bei der CS einen Verlust von insgesamt einer Milliarde Dollar eingefahren. Das bestätigte die Bank gegenüber Medien am Montag. Trotz des grossen Verlusts sieht sich die Bank in ihrer Wachstumsstrategie nicht gefährdet. (fur)

Al Khudairy gibt Stellungsname zu CS ab

Der Chairman der saudischen Bank, Ammar Abdul Wahed Al Khudairy, schloss in einem Interview mit «Bloomberg TV» auf Nachfrage zusätzliche Unterstützung für die Credit Suisse kategorisch aus.

08:35

Kursabsturz in Europa

Die Übernahme der CS durch die USB hat bei den Anlegerinnen und Anlegern in Europa offenbar nicht für Vertrauen in die Banken gesorgt. Bei Öffnung der Börsen am Montagmorgen stürzten die Aktien von Banken in Deutschland und Frankreich ab. Der Kurs der Deutschen Bank etwa brach um fast zehn Prozent ein, der der Commerzbank um über sieben Prozent. In Frankreich war etwa die BNP Paribas betroffen, ihr Kurs gab um acht Prozent nach. Auch in Asien hatten die Börsen im Minus geschlossen. Analysten erklärten, es herrsche noch «eine Menge Argwohn und Paranoia» unter den Anlegern. (DPA)

REUTERS
08:10

UBS-Aktie stürzt ab, CS-Aktie handelbar

Nach der mühsam ausgehandelten Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die Grossbank UBS herrscht vorerst weiter Unruhe. Die UBS-Aktie startete am Montagmorgen deutlich im Minus bei unter 15 Franken, am Freitag waren es noch 17.11 pro Aktie. Die CS-Aktie ist weiterhin handelbar. Kurz nach neun Uhr liegt der Preis bei 0.7 Franken und damit rund 63 Prozent tiefer als am Freitag. (fur)

07:20

Rote Zahlen am Montagmorgen vorbörslich

Die Rettung der Credit Suisse durch die UBS scheint zu keiner Beruhigung an der Börse zu bringen, wie die vorbörslichen Zahlen zeigen. Während die UBS rund sieben Prozent an Wert verliert, verliert auch die Swiss Re mit 3,8 Prozent an Wert. Insgesamt ist der Schweizer Market Index vorbörslich 1,66 Prozent im Minus. (fur)

07:03

Durcheinander an der Börse – CS-Titel noch handelbar

Am Montagmorgen ist die CS-Aktie offenbar noch auf dem Handel. Vorbörslich ist die CS-Aktie derzeit 0.72 Franken wert. Am Sonntag kündigt der Bundesrat an, die UBS übernehme die CS – unklar blieb, ob die CS-Aktie am Montag noch handelbar sein wird. Die UBS-Aktie wird vorbörslich deutlich tiefer bewertet – mit einem Minus von sieben Prozent. (fur)

06:53

Euro reagiert zunächst kaum auf CS-Übernahme

Der Euro hat am Montag zunächst kaum auf die Übernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS reagiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0660 US-Dollar und damit in etwa so viel wie vor dem Wochenende. (DPA)

06:03

Trotz Übernahme – CS-Boni werden weiter ausgezahlt

Die Credit Suisse hält nach der Übernahme durch die UBS weiter an ihrer Bonuszahlungen fest, wie Bloomberg auf Berufung eines internen Mitarbeiterschreiben meldet. Auch künftige Lohnerhöhungen sollen wie geplant durchgeführt werden. In einigen Ländern wurde der Bonus bereits ausgezahlt. Die Credit Suisse rechnet damit, dass auch in anderen Ländern, die wie Bonuszahlung wie geplant erfolgt. Die nächste Bonusrunde steht am 24. März an. (fur)

05:39

Bankentitel in Asien verlieren an Wert

Nach einer ersten Entspannung an den asiatischen Börsenmärkten verlieren Bankentitel in Asien nach der CS-News am Sonntag stark an wert. Die Bank HSBC verlor über sechs Prozent an Wert. Auch Standard Chartered tauchte über fünf Prozent. Die Bank of East Asia verlor über vier Prozent an Wert. (fur)

REUTERS/Androniki Christodoulou
02:37

CS-Übernahme bringt Erleichterung an asiatischen Börsen

Mit Spannung wurde der Eröffnung der asiatischen Börsen nach dem turbulenten Wochenende entgegengefiebert. Nun ist klar: Die asiatischen Aktien bleiben stabil, die Übernahme der Credit Suisse durch die USB bringt an den Märkten in Tokio, Hongkong und Shanghai Erleichterung, wie Reuters schreibt.

Sonntag, 19.03.2023
22:52

17 Milliarden Dollar gehen verloren

Die Inhaber von Credit-Suisse-Anleihen im Wert von 17 Milliarden Dollar werden nach der Übernahme der Bank durch die UBS ihre Investitionen verlieren. Dies ist ein überraschender Schritt, der bei der Eröffnung der europäischen Anleihemärkte am Montag für Unruhe sorgen dürfte. Das berichtet die «Financial Times» am späten Sonntagabend.

Als Teil des Deals zwischen den beiden Banken ordnete die Finanzaufsichtsbehörde Finma an, dass Anleihen der Credit Suisse in Höhe von 16 Milliarden Franken aus der Kategorie AT1 (Additional Tier One), einer relativ riskanten Klasse von Bankschulden, auf Null abgeschrieben werden. (kle)

21:29

CS-CEO Körner spricht zu den Angestellten

Während in Bern Geschichte geschrieben wird, hat CS-CEO Ulrich Körner die Angestellten der Credit Suisse am Sonntagabend kurzfristig zu einem Videocall geladen, wie der «Blick» berichtet. Unter anderem habe er ihnen gesagt, dass sie in den kommenden Tagen und Wochen eine wichtige Rolle zu spielen hätten.

20:12

EZB begrüsst Übernahme

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Massnahmen zur Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS begrüsst. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte am Sonntagabend, sie begrüsse das rasche Handeln und die Entscheidungen der Schweizer Behörden. «Sie sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität.»

Der Bankensektor des Euroraums ist laut Lagarde widerstandsfähig und verfüge über eine starke Kapital- und Liquiditätsausstattung. «In jedem Fall ist unser politisches Instrumentarium voll ausgestattet, um das Finanzsystem des Euroraums bei Bedarf mit Liquidität zu versorgen und die reibungslose Übertragung der Geldpolitik zu gewährleisten», betonte Lagarde. (DPA)

Preis von 3 Milliarden

Die UBS zahlt nicht wie spekuliert zwei Milliarden Dollar, sondern drei Milliarden Franken für die CS. Damit erhalten die CS-Aktionäre eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien. Das entspricht rund 75 Rappen. Das teilt die Credit Suisse in einer Medienmitteilung mit.

Wie die Vertreter des Bundes an der Medienkonferenz in Bern sagten, können die Kunden ihre Geschäfte mit der Bank normal weiterführen.

18:20

Liquiditätsspritze von 100 Milliarden

Dem «Wall Street Journal» zufolge soll die Schweizerische Nationalbank (SNB) der UBS als Teil des Deals eine Liquiditätslinie von rund 100 Milliarden US-Dollar angeboten haben.

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